Das Wohl der Tiere? Der Schutz der Umwelt? Nein, das sind nicht die Hauptgründe dafür, warum Menschen zu Bio-Lebensmitteln greifen. An erster Stelle steht viel mehr der Wunsch, der Gesundheit und dem Körper etwas Gutes zu tun. Das ergab eine AMA-Motivanalyse.
"Nachhaltigkeit, Regionalität und Bio gehen Hand in Hand. Konsumenten erwarten besonders regionale Bio-Produkte, sobald diese in Österreich Saison haben", so Michael Blass, AMA-Marketing-Geschäftsführer. Bio sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen und kein Privileg mehr.
Entgegen allen Erwartungen ergab die Gruppendiskussion mit Gelegenheits- bzw. Intensivkäufern, dass sich die zentralen Motive für den Bio-Lebensmittel-Kauf angesichts der Diskussionen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht geändert haben. Bio stehe für Natürlichkeit und diene dem eigenen Wohl.
Steigender Absatz
"Beeindruckend finde ich den steigenden Absatz an Bioprodukten im Lebensmitteleinzelhandel", sagte Blass. Während deren Anteil 2016 noch 7,9 Prozent betrug, kletterte er im Jahr 2018 auf 9,0. Insgesamt stieg der Einkaufswert von Bio-Lebensmitteln in Österreich von 2017 auf 2018 um 5 Prozent auf mehr als 1,9 Mrd. Euro. Die mit Abstand höchsten Bioanteile finden sich im Direktvertrieb und Fachhandel mit 23,1 Prozent in 2018.
"Die Klimakrise bringt Bio vermehrt in den Fokus", stellte Gertraud Grabmann, Obfrau Bio Austria fest. Der Auftrag sei nun die Konsumenten mehr über die Bioproduktion aufzuklären und den Markt, vorrangig in Österreich, weiterzuentwickeln. Potenzial sehe man hier zum Beispiel in Großküchen.
Von der neuen Bundesregierung wird ein Bioanteil von 60 Prozent bei der öffentlichen Verpflegung gefordert. Außerdem liege auch Potenzial in den österreichischen Rohstoffen, die man sich zunutze machen müsse. Besonders viel Ausbaufähigkeit sieht Grabmann in der Gastronomie. Hier liegt der Absatz von Bio-Lebensmitteln bei nur 6 Prozent.