1. Fehler: tagsüber lüften. Wer an heißen Tagen die Fenster öffnet, sorgt nur dafür, dass heiße Luft nach drinnen gelangt. Daher gilt: Tagsüber die Fenster geschlossen halten, die Räume mit Außenjalousien verdunkeln. Lüften sollten Sie erst nachts, wenn die Temperaturen sinken.
2. Fehler: Räume extrem abkühlen. Aus ökologischer Sicht sollte man auf Klimaanlagen verzichten: Sie sind Energiefresser, die verwendeten Kältemittel tragen zum Treibhauseffekt bei – das eigene Zuhause wird zwar gekühlt, das Klima draußen aber angeheizt. Geht es dennoch nicht ohne, gilt: Kühlen Sie Räume nicht zu stark ab! Der Unterschied zwischen drinnen und draußen sollte nicht mehr als 5 Grad betragen – der Temperaturunterschied ist eine zusätzliche Belastung für das Herz-Kreislauf-System.
3. Fehler: erst trinken, wenn der Durst kommt. Empfinden wir Durst, besteht bereits ein Flüssigkeitsmangel! Daher sollte man nicht auf den Durst warten: „Trinken Sie an heißen Tagen zwei bis drei Liter über den Tag verteilt“, sagt Wolfgang Schreiber vom Roten Kreuz. Wasser, ungesüßte Tees, kalte Suppen sind ideal, Finger weg von Alkohol und Koffein. Besonders Kinder und alte Menschen neigen dazu, zu wenig zu trinken – stellen Sie Getränke in Reichweite hin und überwachen Sie die Trinkmenge.
4. Fehler: kalte Dusche, eiskalte Getränke. „Duschen Sie nicht kalt, sondern mit lauwarmem Wasser. Das öffnet die Poren und der Körper gibt die Wärme besser ab“, sagt Chefarzt Schreiber. Kalte Duschen bringen Sie noch mehr ins Schwitzen, weil sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Wärme schlechter entweichen kann. Ähnliches gilt für eisgekühlte Getränke: Der Körper muss Energie aufwenden und damit Wärme erzeugen, um das kalte Getränk zu erwärmen – ratsamer ist, lauwarm bis mäßig kühl zu trinken.
5. Fehler: üppige Mahlzeiten. Fettig, üppig, schwer: Ihr Körper hat mit der Hitze schon genug zu tun, belasten Sie ihn nicht mit schwer verdaulichem Essen. Greifen Sie lieber zu Lebensmitteln, die viel Wasser enthalten, wie Salate, Gemüse der Saison, Obst – auch Milchprodukte können kühlend wirken.
6. Fehler: in der Mittagszeit nach draußen gehen. Den Einkauf in der Mittagshitze erledigen? Keine gute Idee! Verlegen Sie Besorgungen oder Sport in die kühleren Morgen- und Abendstunden, in der Mittagszeit sollten Sie Siesta halten und im Kühlen bleiben. Das gilt besonders für ältere Menschen und jene, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
7. Fehler: mobile Klimageräte und Gastherme. Diese Kombination kann zur tödlichen Falle werden: Mobile Klimageräten entziehen dem Raum Luft, in Kombination mit einem Gasgerät kann ein Abgasrückstau mit giftigem Kohlenmonoxid (CO) entstehen. Dieses farb- und geruchlose Gas behindert den Sauerstofftransport im Körper, der Organismus erstickt innerlich.
8. Fehler: Medikamente und Hitze. Bei großer Hitze kann der Körper anders auf Dauermedikamente reagieren – das gilt besonders für Mittel gegen Bluthochdruck, Entwässerungsmedikamente und Psychopharmaka. „Durch den Flüssigkeitsverlust kann es notwendig sein, die Dosis anzupassen“, sagt Pharmazeutin Daniela Hafner. Dafür sollte man Rat vom Arzt einholen und Blutdruck und Blutzucker häufiger kontrollieren.
9. Fehler: Todesfalle Auto. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere im Auto – auch nicht für wenige Minuten! Wenn die Sonne auf das Fahrzeug knallt, können die Temperaturen innerhalb weniger Minuten auf 70 Grad steigen.
10. Fehler: den Hitzenotfall übersehen. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schlappheit, trockener Mund oder Krämpfe sind erste Anzeichen für einen Hitzenotfall. Betroffene müssen in den Schatten, sollten aufrecht sitzen und zu trinken bekommen. „Legen Sie zur Kühlung feuchte Tücher auf Stirn und Oberkörper. Wenn nach kurzer Zeit keine Besserung eintritt, rufen Sie die Rettung“, sagt Chefarzt Schreiber.