1. Welche Zahncreme ist die richtige für mein Kind?
„Entscheiden Sie sich für eine Zahnpasta mit Fluorid. Das ist ein wichtiger Inhaltsstoff, der die Zähne gesund hält, Karies vorbeugt und den Zahnschmelz härtet. Der Fluoridanteil muss aber dem Alter des Kindes entsprechend angepasst werden. Das heißt: Milchzähne brauchen weniger Fluorid als die bleibenden. Um den notwendigen Bedarf an Fluorid abzudecken, empfiehlt sich beim Kochen zusätzlich zu einem fluorierten Speisesalz zu greifen.“
2. Ab welchem Alter sollen Kinder elektrische Zahnbürsten verwenden?
„Erst ab dem dritten Lebensjahr, da der Zahnschmelz ab diesem Zeitpunkt die richtige Härte hat. Benutzt man zu früh eine elektrische Zahnbürste, kann es zu Schäden an den Zähnen kommen. Und: Putzt man zum Beispiel zu fest, wird der Zahnschmelz rau, im schlimmsten Fall sogar abgetragen. Das hat zur Folge, dass Verfärbungen von Nahrungsmitteln oder Getränken erst recht bleiben.“
3. Ab wann sollte man sich um eine Zahnregulierung kümmern?
„Das kommt darauf an, welche Diagnose gestellt wird. Es gibt durchaus Fehlstellungen, wie zum Beispiel den „Lutschoffenen Biss“ oder den „Kreuzbiss“, die man schon in sehr jungen Jahren mit einer Spange behandeln muss. Sprich: ab dem vierten Lebensjahr. Das ist aber davon abhängig, wie kooperativ das Kind ist. Für abnehmbare Spangen braucht man nämlich einen Abdruck. Spielt das Kind nicht mit, wird es schwierig. Und: Man sagt, dass Kindern der Schnuller im Alter von zweieinhalb Jahren abgewöhnt werden muss. Schafft man das, kann sich die Fehlstellung durchaus erholen und rückbilden.“
4. Streitthema: Zähne versiegeln. Wann ist es sinnvoll und wann nicht?
„Notwendig ist eine Versiegelung dann, wenn die Zähne tiefe Kerben, also sogenannte Fissuren, aufweisen, die nur sehr schwer zu reinigen sind. Das liegt daran, dass die Furchen meistens dünner sind als die Borsten einer Zahnbürste. Bei der Versiegelung werden die Fissuren mit Kunststoff aufgefüllt und vor Karies geschützt. Sozusagen als Vorsorge. Denn Zähne, die versiegelt wurden, werden viel seltener von Karies befallen. Standardmäßig versiegelt man – wenn die Eltern das wollen – die bleibenden Sechser-Zähne. Es gibt auch Eltern, die sich für eine Versiegelung der Milchbackenzähne interessieren. Das ist aber nicht Gang und Gäbe, vor allem, weil es eine Kostenfrage ist.“
5. Mein Kind verweigert das Zähneputzen. Wie geht man mit
Widerständler um?
„Trotzdem putzen! Und zwar ohne Widerrede. Am wichtigsten ist, dass Eltern nicht nachgeben. Kinder wehren sich auch, wenn man sie im Auto anschnallt. Aber man tut es trotzdem. Ein Trauma bekommen Kinder dadurch nicht. Richtig arm sind Kinder nämlich erst dann, wenn sie Karies haben und schon in jungen Jahren deshalb behandelt werden müssen. Das geht meistens nur mit Hilfsmitteln, wie einer Sedierung oder Narkose. Und bevor man das seinen Kindern antut, ist es besser, man putzt die Zähne. Verbindet man das Putzen mit Spielen, geht es leichter.
Katrin Fischer