Wissenschafter der US-Universität Pennsylvania State haben am Montag im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" ein neues Gerät vorgestellt, das Bakterien bei Patienten binnen weniger Stunden nachweisen kann. Das soll ein schnelleres Reagieren ermöglichen und das tagelange Warten auf Laborergebnisse überflüssig machen.

Mit dem Gerät können mit Mikro-Technologie Bakterienzellen aufgespürt und nach ihrer Form nach Kategorien unterschieden werden. Zur ihrer genauen Bestimmung wird allerdings ein Elektronenmikroskop gebraucht.

Mit dem Schnelltest kann nach Angaben der Forscher innerhalb einer halben Stunde festgestellt werden, ob sich überhaupt Bakterien in einer Probe befinden. So aufgespürte Erreger können mit verschiedenen Antibiotika behandelt werden, so dass innerhalb weniger Stunden sichtbar wird, gegen welche Mittel sie resistent sind.

Antibiotika auf Verdacht

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Beim herkömmlichen Verfahren werden Bakterienkulturen im Labor angefertigt, so dass Ergebnisse erst nach drei bis fünf Tagen vorliegen. Dies führe dazu, dass derzeit Antibiotika auf Verdacht verschrieben würden, selbst wenn gar keine bakterielle Infektion vorliege, sagte der Biomedizin-Ingenieur Pak Kin Wong, der das neue Testgerät mit entwickelt hat.

Wong machte anhand eines Beispiels den Nutzen der Neuentwicklung deutlich. Harnwegsinfekte seien die häufigsten bakteriellen Infekte. "Trotzdem sind 75 Prozent der Urinproben, die in ein Labor eingeschickt werden, negativ." Mit einem Bakterien-Schnelltest könne "die Behandlung von Patienten bedeutend verbessert" werden.

Der Wissenschafter und sein Team haben für ihre Erfindung ein vorläufiges Patent beantragt. Sie arbeiten noch daran, die Größe des Geräts zu verringern, damit es in Krankenhäusern und Arztpraxen eingesetzt werden kann. Nach Wongs Einschätzung könnte der Schnelltest in etwa drei Jahren marktreif sein.

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