Mangelnde Impfbereitschaft zählt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den gegenwärtig größten Gesundheitsrisiken der Welt. Sie drohe die Fortschritte bei der Bekämpfung von Krankheiten zunichtezumachen, die durch Impfen vermeidbar sind. Die Verbesserung der Impfbereitschaft gehört deshalb laut WHO zu den vorrangigen Zielen für die kommenden Jahre.
Als weitere maßgebliche Gefahren für die Gesundheit der Menschen weltweit sieht die WHO die Luftverschmutzung, die Ausbreitung Antibiotika resistenter Keime, die Übergewichts-Epidemie und das Auftauchen gefährlicher Erreger wie Ebola. Impfungen verhindern laut WHO jährlich zwei bis drei Millionen Todesfälle. Weitere 1,5 Millionen könnten hinzukommen, wenn weltweit mehr Menschen geimpft würden.
Nachlässigkeit und mangelndes Vertrauen
Die Gründe für die Impfmüdigkeit seien vielfältig. Dazu gehörten schlichte Nachlässigkeit, der schwierige Zugang zu Impfstoffen oder mangelndes Vertrauen. Welchen Folgen das haben könne, zeige das Beispiel Masern: Weltweit sei die Zahl der Fälle im Jahr 2017 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Auch in einigen Ländern, die bereits kurz vor der Ausrottung der Krankheit gestanden hätten, gebe es wieder mehr Fälle.
Zu einem Anstieg der Masern-Fälle kam es zuletzt auch in der WHO-Region Europa: Dort seien im gesamten Jahr 2017 23.927 Menschen erkrankt - 2016 waren es nur 5.273. Aktuelles Beispiel in Österreich: Ein 15-Jähriger steckte im LKH Graz womöglich fünf Babys an.
Im laufenden Jahr will die WHO unter anderem die Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs über eine Ausweitung der HPV-Impfungen vorantreiben. Auch die Ausrottung von Polio in Afghanistan und Pakistan sei ein wichtiges Ziel.
Den österreichischen Impfplan 2019 lesen Sie hier.