"Es ist zu spät, eine Feuerversicherung abzuschließen, wenn der Stadl bereits brennt." Das gibt Gerhard Kobinger, Vorstandsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer zu bedenken, wenn es um die Grippe-Impfung geht. Er meint damit: Wenn man sich erst impfen lässt, wenn die Grippewelle bereits begonnen hat, kann es zu spät sein. Einerseits dauert es einige Wochen, bis sich der optimale Schutz aufbaut - andererseits könnte dann der seit letztem Jahr verfügbare und empfohlene Vierfach-Grippe-Impfstoff bereits vergriffen sein. 

Schon diese Woche berichteten die Großhändler, dass sie kaum noch Bestände haben - in den Apotheken sind jedoch noch Dosen des Impfstoffs verfügbar, der gegen vier Influenza-Stämme schützt. Für eine Prognose, welche Virenstämme die heurige Grippe-Saison dominieren werden, sei es aber noch zu früh, sagen Experten: Noch gibt es nur vereinzelte Fälle von Grippe in Österreich, diese wurden meist von Urlaubern aus dem Ausland mitgebracht. Meist setzt die Grippewelle in den Wochen nach Weihnachten ein - es kann aber auch bis Mitte Jänner dauern.

Schon im Herbst impfen lassen

Die Österreicher sollten sich am besten jedes Jahr schon im Herbst gegen die Virus-Grippe immunisieren lassen - auch jetzt sei es noch nicht zu spät. Vergangenes Jahr ließen sich nur rund sechs Prozent der Österreicher gegen die Grippe impfen. 

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Die vergangene Saison 2017/18 verlief vor allem für Kinder und Jugendliche dramatisch: "Zwei Drittel der Erkrankten in der letzten Saison waren Kinder, bei ihnen sahen wir auch besonders schwere Verläufe", sagt Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Ärztekammer. Eine Erhebung zeigte, dass in Österreich neun Kinder durch die Grippe starben.

Dieses Jahr sei etwas mehr Impfstoff vorhanden: Besser sei die Versorgung auch mit dem Vierfach-Influenzaimpfstoff. Im Endeffekt erhalte aber Österreich nur Kontingente der verschiedenen Vakzine auf der Basis der Verkaufszahlen des vergangenen Jahres.