> Effekt: Weniger Menschen müssen ins Spital

Florian Stigler (Bild), Experte für öffentliche Gesundheit zeigt auf: Durch eine rauchfreie Gastronomie können 15 Prozent der Herzinfarkte und 16 Prozent der Schlaganfälle verhindert werden. Eine weitere Studie untersuchte die Spitalsaufnahmen bei Kindern und Jugendlichen: 19 Prozent weniger Lungenentzündungen, zehn Prozent weniger Asthmaanfälle, vier Prozent weniger Frühgeburten.

Stigler sagte dazu: "Auf Österreich übertragen zeigte unsere Analyse, dass jährlich etwa 32.400 Spitalsaufnahmen vermeidbar wären. Das lässt sich nicht nur durch weniger Passivrauchbelastung erklären, sondern auch dadurch, dass Raucher vermehrt zum Rauchstopp animiert werden, dass Ex-Raucher seltener rückfällig werden und dass weniger Jugendliche mit dem Rauchen beginnen."

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Florian Stigler, Mediziner
Florian Stigler, Mediziner © kk

Wie kommen die Forscher auf diese Zahlen? "Jene Länder, die das Rauchverbot eingeführt haben, haben erhoben, welche Konsequenzen das für die Gesundheit hatte", erklärt Stigler gegenüber der Kleinen Zeitung.

Diese Ergebnisse wiederum wurden in großen Meta-Studien zusammengefasst - so ließ sich die Aussage treffen, wie viele Krankenhausaufenthalte durch ein Rauchverbot verhindert werden können. "Wir haben diese Zahlen nun auf Österreich umgelegt und damit errechnet, wie viele Krankenhausaufenthalte, die mit dem Rauchen zusammenhängen, man verhindern kann."

> Effekt: Rauchverbote halten Jugendliche vom Rauchen ab

In einer Studie aus den USA haben Jugendliche aus Regionen mit rauchfreien Restaurants nur halb so häufig mit dem Rauchen begonnen. Außerdem hatte die rauchfreien Gastronomie einen weiteren Effekt: Auch das Eigenheim wurde oftmals freiwillig rauchfrei.

> Trennung der Räume funktioniert nicht

„Gehen's halt in den Nichtraucherbereich!“ Dieses Argument gegen das Rauchverbot hält nicht, denn: Derzeit bieten Nichtraucherbereiche in Mischlokalen keinen ausreichenden Schutz. Der Innenraumanalytiker Peter Tappler machte 2018 Feinstaubstudien in der Gastronomie von Wien und Graz. In Wien waren in 27 von 28 Lokalen die Feinstaubwerte im Nichtraucherbereich erhöht, drei- bis viermal mehr als auf viel befahrenen Hauptstraßen. In Graz zeigten sich in 14 von 16 Lokalen erhöhte Werte im Nichtraucherbereich.

> Effekt: Mitarbeiter in der Gastronomie werden gesünder

Kellner sind eine gefährdete Gruppe. Eine skandinavische Kohortenstudie (Reijula 2015) beobachtete 98.000 Kellner über 45 Jahre. Dabei zeigte sich eine im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöhte Krebsrate von plus 46 Prozent bei Männern und von plus neun Prozent bei Frauen. Passivrauch ist eine der Ursachen.

So verstarb in England vor Einführung der rauchfreien Gastronomie wöchentlich ein Kellner an Passivrauch am Arbeitsplatz, wie ein Wissenschafter aus London errechnete (Jamrozik 2004). In der Schweiz (Durham 2011) konnte der Nichtraucherschutz bei Kellnern die Lungenfunktion verbessern und Augenreizungen lindern.