"Vor allem ältere Menschen müssen oft viele verschiedene Medikamente einnehmen, die gerade während Hitzeperioden durchaus zu gefährlichen Nebenwirkungen führen können," sagt Karlheinz Kornhäusl, stellvertretender Obmann der Bundeskurie angestellter Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). "Die Gefahr einer Entwässerung durch verringerte Wahrnehmung des Durstgefühls kann beispielsweise den Elektrolythaushalt massiv beeinträchtigen," warnt der Ärztevertreter. Die Österreichische Ärztekammer empfiehlt besonders chronisch Kranken und älteren Patienten in Hitzeperioden, die Medikamentendosis vom Arzt ihres Vertrauens entsprechend überprüfen zu lassen. "Oft gilt es, die niedrigste effektive Dosis für die kürzest mögliche Zeit anzuwenden," sagt Kornhäusl.
Beim Wassertrinken gibt es übrigens individuelle Grenzen: Zur Vorsicht rät die ÖÄK, bei der generellen Empfehlung, während Hitzetagen viel Wasser zu trinken. "Es gibt Grenzen, die individuell verschieden sind, und auch Parameter wie Körpergröße, Stoffwechselgeschwindigkeit, Nierenfunktion und vieles mehr, spielen dabei eine Rolle", sagt der stellvertretende Kurienobmann. Patienten mit Herzinsuffizienz rät Kornhäusl davon ab, dem Körper Unmengen an Wasser zuzuführen. "Gerade bei Herzinsuffizienz-Patienten hat die Trinkmenge einen wesentlichen Einfluss auf die Beschwerden und den Verlauf der Erkrankung. Das Herz wird zusätzlich belastet und die Bildung von Wasseransammlungen, sogenannten Ödemen begünstigt," warnt Kornhäusl. Bei großer Hitze empfiehlt die ÖÄK, dass sich Herzpatienten zusätzlich von ihrem Arzt beraten lassen