„Die Akanthamöben Keratitis ist eine schwerwiegende Erkrankung der Hornhaut, die vor allem am Beginn wirklich äußerst schmerzhaft ist und eine langwierige Therapie erfordert. Im Ernstfall hat sie sogar eine Hornhauttransplantation zur Folge", erklärt OA Priv.-Doz. Dr. Georg Mossböck von der Univ.-Augenklinik.

Weiche Monatslinsen

Nur genau das ist der Punkt. „Erwiesenermaßen ist die falsche Hygiene bei der Reinigung der Grund für die Erkrankung“, weiß Med Uni-Student Wolfgang List, der die Studie durchgeführt hat. „Akanthamöben zählen zur Gruppe der Urtierchen und leben unter anderem im Leitungswasser. Werden nun die Linsen damit abgespült oder der Reinigungsbehälter ausgewaschen, können die Amöben den Weg ins Auge finden.“Und dort echten Schaden anrichten: Denn was wie eine normale Augenentzündung beginnt, entpuppt sich nach ein paar Wochen als extrem schmerzvolle Erkrankung, deren Behandlung bis zu einem dreiviertel Jahr dauern kann und die häufig einen Spitalsaufenthalt notwendig macht.

Nun ist die Erkrankung zwar sehr selten – in den 20 Jahren waren nur 42 Patienten der Univ.-Augenklinik davon betroffen –, „allerdings“, fügt die stvr. Leiterin der Hornhautambulanz der Univ.-Augenklinik, DDr. Karin Pekovits, hinzu „wäre fast jede einzelne Infektion vermeidbar gewesen und die Patienten hätten sich eine monatelange Therapie, viel Schmerzen und einige sogar eine Hornhauttransplantation erspart“.

Kein Kontakt mit Wasser

Daher der dringende Apell der Augenärzte des Klinikum: Bei der Reinigung der Kontaktlinsen bitte immer ganz penibel vorgehen und jedweden Kontakt der Linsen mit Wasser vermeiden. Außerdem dürfe man nie vergessen, dass Kontaktlinsen Medizinprodukte seien, die ausschließlich im Fachhandel gekauft werden sollten. „Nur dadurch kann gewährleistet werden, dass man auch in Sachen Hygiene richtig beraten wird“, so die Spezialisten unisono. In jedem Fall auf der sicheren Seite ist, wer generell auf Tageslinsen oder auf harte Kontaktlinsen umstellt.