Die internationale Gemeinschaft ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dank erfolgreicher Impfstoffversuche besser für die nächste Ebola-Epidemie gerüstet. "Fast alle Experten sind sich einig, dass ein erneuter Ausbruch unvermeidlich ist", erklärte WHO-Chefin Margaret Chan in Guinea im Westen Afrikas.
Wegen der tödlichen Epidemie von 2014-2015 in Guinea, Liberia und Sierra Leone sei rasch ein Impfstoff entwickelt worden, auch wenn dieser "zu spät verfügbar war, um möglichst viele Leben zu retten."
Wo versteckt sich das Virus zwischen Epidemien?
Die WHO hatte die Ergebnisse des Impfstoffversuch in Guinea im Dezember veröffentlicht und von einem Erfolg gesprochen. Unter den mehreren Tausend geimpften Menschen wurde demnach kein neuer Ebola-Fall gemeldet. Wissenschafter wissen bisher nicht mit Sicherheit, wo sich das Ebola-Virus zwischen Epidemien in der Natur versteckt, bevor es wieder auf den Menschen überspringt. "Wenn das passiert, wird die Welt viel besser vorbereitet sein", sagte Chan.
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Der Erreger kann hämorrhagisches - mit Blutungen einhergehendes - Fieber auslösen. Nach WHO-Angaben sterben 25 bis 90 Prozent der Patienten. In Liberia, Guinea und Sierra Leone fielen der Epidemie mehr als 11.000 Menschen zum Opfer, mehr als 28.000 infizierten sich.