Die Streitkräfte von Guatemala haben ein Schiff mit europäischen Abtreibungs-Aktivisten aus den Hoheitsgewässern ihres Landes verwiesen.

Die Besatzungsmitglieder des niederländischen Schiffes - darunter befindet sich der österreichische Gynäkologe Christian Fiala - hätten sich bei der Einreise als Touristen ausgegeben und verschwiegen, dass sie nach Guatemala gekommen seien, um Abtreibungen vorzunehmen, sagte Marinesprecher Saul Tobar am Sonntag. Ihnen sei deswegen der Landgang verweigert worden.

Internationale Gewässer

Abtreibungen sind in dem zentralamerikanischen Land weitgehend verboten. Das Schiff wurde von der Gruppe "Women on Waves" entsandt; diese transportiert Frauen mit Wunsch nach Abtreibung per Schlauchboot auf das Schiff, wo dann in internationalen Gewässern ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen wird.

Nach Angaben der Organisation waren zehn Aktivisten auf dem Schiff - unter anderem aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Spanien. Laut "Women on Waves" werden in Guatemala jede Jahr 65.000 illegale Abtreibungen vorgenommen - oft unter Bedingungen, die für die Frauen höchst gefährlich seien.