Werden die Haare wirklich schneller fett, wenn man sie oft wäscht?
„Ja, bis zu einem gewissen Grad ist das richtig“, sagt Dermatologin Daisy Kopera (MedUni Graz). Die Ursache dafür: Wasser laugt Fette aus der Kopfhaut aus, dadurch bekommen die Talgdrüsen der Kopfhaut den Befehl „nachzuproduzieren“. Einen weit größeren Einfluss auf die Talgproduktion habe aber der Hormonhaushalt: „Stress ist ein Faktor, der die Talgproduktion anregt“, sagt Kopera. Auch die Schwankungen durch den weiblichen Zyklus können einen Einfluss haben.
Zink, Selen, Folsäure: Machen diese Nahrungsergänzungsmittel die Haare wirklich schöner?
Auf diese Frage gibt Kopera die Antwort, die für Nahrungsergänzungsmittel in allen Bereichen zu gelten scheint: „Mit einer ausgewogenen Ernährung führt man dem Körper eigentlich alle notwendigen Spurenelemente zu.“ Die Werbung für diese Produkte verspricht viel - diese Effekte sind meist aber nicht durch wissenschaftliche Studien belegt. Also: Lieber in die gesunde Ernährung investieren.
Wachsen die Haare dichter, wenn man sie oft schneidet?
Das kann nicht funktionieren: Das Haarwachstum wird von den Haarwurzeln auf dem Kopf gesteuert, geschnitten werden die Haare aber am anderen Ende, an den Haarspitzen. „Das ist ein Irrglaube“, bestätigt Expertin Daisy Kopera, „Schneiden wirkt sich nicht auf das Haarwachstum aus.“
Regen Kopfmassagen das Haarwachstum an?
Kopfmassagen sind unfassbar angenehm und führen zu Entspannung und Wohlgefühl - ob sie aber auch das Haarwachstum anregen, ist nicht belegt. „Möglicherweise gibt es durch die verbesserte Durchblutung diesen Effekt, bewiesen ist es aber nicht“, sagt Kopera. Aber: Ausprobieren schadet in diesem Fall wohl sicher nicht.
Sonja Saurugger