Bitterschokolade mit bitterem Beigeschmack: In einem Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) wurden in sieben von 20 Sorten Rückstände von Mineralölen gefunden. Es gibt allerdings auch Erfreulicheres zu berichten, so stammt etwa die beste Schokolade aus fairem Handel und ist ein Bioprodukt, wie der Verein am Donnerstag mitteilte.
Wie kommt Mineralöl in die Schoko?
Mineralölbestandteile können auf verschiedenen Wegen in Lebensmittel gelangen: durch Druckfarben aus recycelten Altpapierverpackungen, durch Schmieröle aus Produktionsanlagen oder auch durch Abgase von Erntemaschinen. Die Position des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sei klar: Mineralölrückstände, vor allem die bedenklichen aromatischen Kohlenwasserstoffe (MOAH), sollten nicht in Lebensmittel gelangen, da sie krebserzeugende Substanzen enthalten können.
Solche MOAHs wurden laut VKI in "deutlich nachweisbaren Mengen" bei den getesteten Schokoladen der Marken Berger, Choceur (Hofer), Heidi, J.D. Gross (Lidl) und Merci gefunden. Hofer, Lidl und Berger reagierten umgehend und leiteten laut eigener Aussage Schritte zur Aufklärung ein bzw. nahmen die betroffenen Produkte aus dem Verkauf, berichtete der VKI.
Storck (Merci) und Heidi hätte dagegen in einer Stellungnahme darauf verwiesen, dass es bis dato keine rechtlich festgelegten Grenzwerte bzw. keine anerkannten Bewertungskriterien für Mineralölbestandteile gibt. "Storck versichert aber immerhin, dass das Unternehmen bereits vor geraumer Zeit ein Minimierungskonzept hinsichtlich Verpackung und Rohstoffkontrolle entwickelt hat, das kontinuierlich weiterentwickelt werde."
Derzeit gibt es tatsächlich noch keine gesetzlichen Vorgaben, die Gehalte an Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln regulieren, erläuterte Birgit Beck vom VKI. "Bei der Analytik gibt es aber immerhin eine von den meisten Marktteilnehmern anerkannte Methodik. Da es aber noch keine offizielle EU-weite Prüfmethode gibt, wird diese von manchen angezweifelt."