Babys und Kleinkinder sollten besser keine Reiswaffeln essen, da viele Produkte krebserregendes Arsen und andere Schadstoffe enthalten. Das rät das deutsche Konsumentenmagazin Öko-Test in seiner Oktober-Ausgabe nach der Untersuchung von 19 Marken.

Stark erhöhte Werte

Teilweise seien stark erhöhte Werte von krebserregendem anorganischem Arsen gefunden worden, teilte Öko-Test am Dienstag in einer Aussendung mit. Außerdem seien in einigen Marken weitere Schadstoffe wie Acrylamid und Mineralöl enthalten. Lediglich ein Produkt habe mit dem Testurteil "sehr gut" überzeugt.

Die Konsumentenschützer haben bereits vor vier Jahren anorganisches Arsen in Reiswaffeln gefunden. Seit damals wurden die Produkte den Angaben zufolge nicht verbessert. "Mehr als die Hälfte der Reiswaffeln rasselt im Test mit einem fetten 'ungenügend' durch", berichtete Öko-Test. In drei Produkten stecke so viel von dem Arsen, dass der seit Jänner geltende EU-Grenzwert für Reiswaffeln überschritten worden sei.

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Das anorganische Arsen stammt den Angaben zufolge unter anderem aus den Trinkwasserbrunnen in den Reis-Anbaugebieten. Der Stoff löse sich in der Erde aus den Gesteinsschichten und werde mit dem Wasser nach oben gepumpt. So gelange er dann auch wieder auf die Reisfelder, die mit Wasser geflutet werden.

Auch ein im Juli 2015 veröffentlichter Bericht der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) hatte auf das Problem aufmerksam gemacht. Mit Rücksicht auf den Arsengehalt sollten Produkte wie Reiswaffeln, -brei und Reisgetränke "nur gelegentlich und nicht täglich" konsumiert werden, empfahlen die Experten damals.

Bei den Labor-Untersuchungen durch Öko-Test wurde in fast allen Produkten auch das vermutlich krebserregende Acrylamid gefunden. "Die meisten Waffeln überschritten dabei den Richtwert für Getreidebeikost - ein weiterer Grund, warum Babys und Kleinkinder keine Reiswaffeln essen sollten. Außerdem steckt Mineralöl in einigen Produkten. Es gelangt wahrscheinlich über die Verpackung oder die Schmieröle bei der Produktion in das Nahrungsmittel", berichteten die deutschen Konsumentenschützer.