„Die meisten Verletzungen beim Fußball betreffen Leiste und Oberschenkel“, bestätigt auch Paul Puchwein, Unfallchirurg an der MedUni Graz. Besonders häufig betroffen sind dabei die Adduktoren: Diese Gruppe von drei großen Muskeln am Oberschenkel sind dafür zuständig, das Bein an den Körper heranzuziehen – und sind wohl auch die Schuldigen an Reus’ EM-Abstinenz.

Nach Zerrungen dieser Muskeln folgen Verstauchungen und Bandverletzungen in der Rangliste der typischen Kicker-Wehwehchen. Hauptbetroffene sind dabei das Sprunggelenk und das Knie. „Am Fuß sind vor allem die Außenknöchelbänder von Verletzungen betroffen“, sagt Ernst Orthner, Fußspezialist an der Privatklinik Maria Hilf in Klagenfurt.

Hälfte der Verletzungen verhindern

Studien gezeigt, dass die Verletzungsgefahr geringer ist, je professioneller die Spieler und je höher die Liga ist. „Daher sind das richtige Training und der gezielte Muskelaufbau das Um und Auf, um Verletzungen vorzubeugen“, sagt Paul Puchwein.

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„Die Hälfte der Verletzungen könnte durch das richtige Training verhindert werden“, sagt Puchwein, das hätten Untersuchungen der FIFA gezeigt. Als Reaktion darauf hat der Weltfußballverband ein Programm von Übungen entworfen, das jeder Fußballer zwei bis drei Mal pro Woche durchführen sollte.

Das richige Aufwärmen spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit der folgenden Laufübung wird die Hüfte mobilisiert. 

Gezieltes Muskeltraining hilft ebenso, Verletzungen vorzubeugen.

Mit dieser Übung werden die Rückseiten der Oberschenkel trainiert.

Besonders gefährdet sind Hobbykicker, die das ganze Jahr über nicht sonderlich sportlich sind, aber für ein Turnier im Jahr wieder Schuhe schnüren: „Die typische Verletzung des Gelegenheitskickers ist der Achillessehnenriss“, sagt Fußspezialist Orthner.

Nach einer Verletzung rät Orthner zur Physiotherapie – nicht nur damit es wieder „rund läuft“, sondern auch damit es zu keinen neuen Verletzungen kommt. Denn: Regelmäßiges Training und Übungen schützen am besten vor Verletzungen, sind sich die Experten einig.