Jugendliche probieren inzwischen häufiger E-Zigaretten aus als normale Zigaretten, doch nur wenige werden regelmäßige Nutzer. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, für die über 10.000 Kinder und Jugendliche in Wales befragt wurden. 5,8 Prozent der Zehn- und Elfjährigen gaben an, bereits eine E-Zigarette getestet zu haben, doch nur 1,6 Prozent hatten schon Tabak geraucht.
Nur wenige dampfen regelmäßig
Insgesamt hatten laut der im Fachmagazin "BMJ Open" veröffentlichten Studie 12,3 Prozent der Elf- bis 16-Jährigen schon eine E-Zigarette ausprobiert. Der Anteil war höher als bei Tabak, mit Ausnahme der 15- bis 16-Jährigen. In der gesamten Altersgruppe gaben aber nur 1,5 Prozent der Befragten an, regelmäßig - also mindestens ein Mal im Monat - eine E-Zigarette zu rauchen.
Der Studie zufolge rauchten die regelmäßigen E-Zigaretten-Nutzer auch Tabak und Cannabis. Anders als bei normalen Zigaretten gab es keine Unterschiede bezüglich Geschlecht oder sozialer Schicht bei denjenigen, die E-Zigaretten ausprobiert hatten. Die Autoren warnten indes, die Ergebnisse der Studie müssten mit Vorsicht betrachtet werden. Unter anderem, weil die Auskünfte von Kinder und Jugendlichen bei solchen Fragen nicht immer verlässlich sind.
Gesundheitliche Folgen: wenig erforscht
Gefährlichkeit oder Nutzen von E-Zigaretten sind umstritten. Die gesundheitlichen Folgen des Inhalierens der häufig mit Nikotin und anderen Substanzen angereicherten Flüssigkeit sind noch wenig erforscht. Außerdem gibt es Streit darüber, ob E-Zigaretten Tabakkonsumenten dabei helfen können, von ihrer Sucht loszukommen, oder ob E-Zigaretten nicht vielmehr junge Menschen an Tabak heranführen.
"E-Zigaretten tragen derzeit wahrscheinlich nicht bedeutend zu Nikotin-Abhängigkeit bei Jugendlichen bei", heißt es in der britischen Studie. Zugleich warnen die Autoren, E-Zigaretten könnten sich bei Jugendlichen immer weiter verbreiten und zu einer neuen "Norm" werden.