Neben- und Wechselwirkungen, Einnahmehinweise und Inhaltsstoffe - Medikamenten-Beipackzettel enthalten eine Fülle von Informationen, die allerdings nicht immer angesehen und verstanden werden. Der Großteil der Österreicher - rund 60 Prozent - liest die Gebrauchsinfos allerdings immer genau durch, so das Ergebnis einer Umfrage des Wiener Marktforschungsinstitutes Focus. 20 bzw. neun Prozent gehen die Angaben bei manchen Arzneimitteln genau durch bzw. "überfliegen" sie.

Städter lesen mehr. Je niedriger die Bildung, desto mehr werden Beipackzettel gelesen, lautet das Ergebnis der österreichweiten Untersuchung. Unterschiede gibt es vor allem zwischen Stadt und Land: Während im urbanen Raum 65 Prozent die Angaben genau ansehen, sind es in ländlichen Gegenden nur 57 Prozent.

Verstehen ist einkommensabhängig. Verstanden werden die Gebrauchsinformationen in der Stadt tendenziell besser als in kleinen Dörfern. Auch das Einkommen spielt laut Focus eine wichtige Rolle: Je weniger ein Mann bzw. eine Frau verdient, desto mehr Fragen wirft das Lesen des Beipackzettels auf.

Ältere Teilnehmer wissbegieriger. Wissbegierig zeigten sich unter den 250 telefonisch Befragten vor allem die älteren Teilnehmer: 65 Prozent der Generation 50 Plus lesen Beipackzettel immer ausführlich, bei den bis 29-Jährigen sind es im Vergleich rund zehn Prozent weniger.

Mehr Fragen. Umgekehrt sieht die Situation aus, wenn es um die Klarheit der Informationen geht. Während 49 Prozent der unter 30-Jährigen die Texte als sehr verständlich beurteilten, hatten nur 30 Prozent der ab 50-Jährigen keine Fragen. Insgesamt befanden vier Fünftel der Befragten die Beschreibungen für sehr oder eher verständlich.