Das ideale Fallbeispiel für ihr Symposium über Risikomanagement am LKH Uniklinikum haben die Grazer unfreiwillig selbst geliefert: Wie berichtet, ist im August eine 84-Jährige an der falschen Hüfte operiert worden. Der behandelnde Arzt soll keine Checkliste verwendet haben. Als der Irrtum auffiel, wurde die Steirerin an der richtigen Stelle operiert. Man entschuldigte sich, informierte Staatsanwaltschaft und Familie. Kurz: nur nicht vertuschen. Und ein Zeichen für "den Kulturwandel", meint der ärztliche Direktor Gernot Brunner. "Bei uns arbeiten Menschen, sie machen Fehler, wenn auch nicht absichtlich." Was Fehler in der Spitalspraxis bedeuten, untermauert eine Studie: So kann eine Intensivstation mit acht Betten zu 99,9 Prozent fehlerfrei arbeiten. Der Rest bedeutet jedoch "520 kritische Ereignisse" im Jahr. 26 Mal kommen Patienten zu Schaden.
THOMAS ROSSACHER