Augenärzte haben deshalb anlässlich des Weltglaukomtags am 12. März vor dieser heimtückischen Erkrankung gewarnt. Nur durch regelmäßige Untersuchungen - am besten jährlich - könne festgestellt werden, ob der Patient unter Lücken im Sichtfeld leidet.
Sehtest beim Optiker reicht nicht
Die Menschen müssen wissen, dass der Sehtest beim Optiker nicht ausreiche, so die Salzburger Augenärztin Andrea Mistlberger. Selbst bei einer Sehstärke von 80 Prozent kann eines der Augen stark erblindet sein und es zu enormen Gesichtsfeldausfällen kommen. Das Auge ist dann von schwarzen Flecken getrübt. Das Gehirn hat zwar die Gewohnheit, diese Lücken auszugleichen, indem es logisch ergänzt. Allerdings: Taucht in dieser Lücke ein Objekt auf, von dem das Gehirn nichts "weiß", funktioniert diese Ergänzungsmethode nicht. So ein Objekt kann zum Beispiel ein Radfahrer auf der Straße sein, weshalb solche Gesichtsfeldausfälle besonders im Straßenverkehr fatal sind.
Das Glaukom ist eine Alterskrankheit. Das bedeutet, dass das Risiko mit fortschreitendem Alter steigt: Ab dem 50. Lebensjahr verdoppelt sich mit jedem Jahrzehnt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken.
Besonders hohes Risiko besteht bei Herz-Kreislauferkrankten, aber auch bei Rauchern oder Schlaganfall-Patienten. Ein Anzeichen für den Grünen Star ist der erhöhte Augeninnendruck, der nur von einem Augenarzt gemessen werden kann. Beim Augenarzt werden auch die Sehnerven untersucht. Hierfür benötigt der Arzt bestimmte Geräte, die nur in zehn bis 20 Prozent der österreichischen Ordinationen vorhanden sind.
In Österreich sind über 80.000 Menschen von Grünem Star betroffen. Um sie kümmert sich die Selbsthilfegruppe "Pro-Retina, Glaucom und mehr". Eine heilende Therapie gibt es nicht. Durch Augentropfen oder eine Operation kann die Verschlechterung aber verlangsamt werden. Die Vorsorge ist trotzdem so wichtig, da Betroffene über ihr Defizit Bescheid wissen und damit umgehen lernen sollten.