Eine erste Bilanz der Pollensaison 2024 fällt im wahrsten Sinne des Wortes wechselhaft aus. „Die Pollensaison war insgesamt zwar nur leicht überdurchschnittlich, brachte aber durch die langen Trockenperioden, die durch starke Niederschläge unterbrochen wurden – eine Achterbahn an Belastungen“, sagt Markus Berger, Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes. Ursachen für diese Aufs und Abs waren Klimaerwärmung und dadurch beeinflusste Wetterextreme.

Klimawandel wird neue Pollen bringen

Starke Regenfälle beendeten den Pollenflug immer wieder abrupt und brachten eine temporäre Entlastung für Allergikerinnen und Allergiker. Heißere Phasen ließen die Pollen aber fast ebenso rasch wieder fliegen, was außergewöhnlich hohe Belastungen nach sich zog - vor allem beim Beifuß. Auch bei der Birke waren besonders hohe Pollenkonzentrationen zu verzeichnen. „Bei ungebremster Klimaerwärmung werden diese Wetterextreme in Zukunft nicht nur in immer kürzeren Abständen auftreten, sondern auch anderen Pflanzen die Möglichkeit bieten, sich in Österreich zu etablieren“, sagt der Experte.

Die Purpur-Erle ist oft in Städten zu finden
Die Purpur-Erle ist oft in Städten zu finden © Adobestock
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Frühe Belastungen durch die Purpur-Erle

Angepasst hat sich schon die Purpur-Erle, die vor allem im Städten weit verbreitet ist. Weil der Baum winterresistent ist, beginnt die Blüte schon Mitte Dezember, also mitten in der Adventzeit. So können für Allergiker auch Besuche auf Weihnachtsmärkten zum Spießrutenlauf werden. Berger erklärt: „Durch die Zugehörigkeit der Purpur-Erle zur Birkenfamilie können durch eine potenzielle Kreuzreaktion auch bei Birken- und Haselpollenallergikern Beschwerden auftreten.“

Die Hochsaison der Hausstaubmilbe

Nicht nur draußen, auch in Innenräumen ist Vorsicht geboten, denn in den Wintermonaten hat die Hausstaubmilbe Hochsaison. Sie ist nach den Pollen der häufigste Auslöser von Allergien. „Wenn in der kalten Jahreszeit die Heizung aufgedreht wird und die Luftfeuchtigkeit abnimmt, sterben viele Tiere ab. Die Allergene werden aufgewirbelt und verbinden sich mit der Atemluft“, erklärt Berger. Gängige Symptome einer Hausstauballergie sind morgendliche Niesattacken, tränende Augen, juckender Hautausschlag bis hin zu schwerer Atemnot.

Oft werden diese Beschwerden auch mit Verkühlungen oder grippalen Infekten verwechselt. Berger rät, bei anhaltenden Beschwerden, auch eine Allergie im Hinterkopf zu behalten und ärztlich abklären zu lassen.