Inmitten der verschiedenen Krisen ist die Sommerzeit am heutigen Sonntag in Europa zu Ende gegangen. Um 3.00 Uhr wurden die Zeiger um eine Stunde zurückgedreht Die Zeitumstellung auf Winterzeit führt bei manchen Menschen zu einem „Mini-Jetlag“. Warum, das erklärt Schlafforscher Stefan Seidl: „Wir haben einen äußeren Tag-Nacht-Rhythmus, der durch die Erdrotation vorgegeben ist. Wir leben in einem Wechsel zwischen heller und dunkler Umgebung. Diesen nehmen wir über die Augen und einem Eiweißstoff in der Netzhaut wahr, dem Melanopsin. Damit wird unsere innere Uhr getaktet. Wir sind mit der Umwelt synchron. Wenn wir die Zeiten aber künstlich auf der Uhr umstellen, dann verschieben sich die Tageszeiten, an denen es hell und dunkel ist. Wir erleben einen kleinen Jetlag. Es braucht dann eine Zeit, bis Innen und Außen wieder synchron laufen.“

Wie wird an der Uhr gedreht?

Unser Organismus ist chronobiologisch durchgetaktet. Zellen ändern ihren Stoffwechsel je nach Tageszeit, auch Gene werden durch den Biorhythmus an- und ausgeschaltet. Eine plötzliche Änderung in diesem Rhythmus kann zu körperlichen Problemen führen. Das häufigste Problem: Schlafstörungen, die zu Müdigkeit und Unkonzentriertheit führen, die wiederum die Zahl von Verkehrsunfällen rund um die Zeitumstellung ansteigen lassen. Auch Herzinfarkte treten rund um die Verschiebung der Zeiger vermehrt auf.

  1. Blicken Sie nicht zurück!
    Um die Zeitumstellung mit wenigen Nebenwirkungen zu überstehen, gilt derselbe Rat wie beim Jetlag: Blicken Sie nicht zurück! Stellen Sie die Uhren so schnell wie möglich auf die neue Zeit um, denken Sie nicht an die alte Zeit oder daran, wie spät es „eigentlich wäre“. Derselbe Rat gilt übrigens auch für Flüge in andere Zeitzonen: Stellen Sie schon am Flughafen vor dem Einsteigen Ihre Uhr auf die neue Zeit um und denken Sie so gar nicht mehr an die Zeit zuhause.
  2. Leben Sie im Rhythmus!
    Unser Organismus mag es, im Rhythmus zu leben: Jeden Tag die gleichen Schlafens- und Aufstehzeiten sowie Rituale vor dem Zubettgehen helfen, zur Ruhe zu kommen und gesund zu bleiben. Zu sehen ist das besonders bei Babys und älteren Menschen. Dass ein unrhythmisches Leben krank macht, zeigen Studien über Schichtarbeiter: Nach sieben Jahren Wechselschicht steigt z. B. das Brustkrebsrisiko um 50 Prozent.
  3. Achten Sie auf die Schlafhygiene!
    Um in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung gut und ungestört schlafen zu können, sollte man auf Schlafhygiene achten: abends nur leichte Mahlzeiten essen und drei Stunden vor dem Schlafengehen auf Alkohol, Kaffee oder andere aufputschende Getränke verzichten, rät Internistin Heidemarie Abrahamian.
  4. Verbannen Sie Bildschirme aus dem Schlafzimmer!
    Die starken Blauanteile im Licht von Handy- und Computerbildschirmen hemmen die Produktion des Schlafhormons Melatonin und können somit zu Schlafstörungen führen. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Helles Licht mit hohem Blauanteil, so wie es auch bei Tageslicht der Fall ist, signalisiert Ihrem Körper, wach zu bleiben und hält den Spiegel des Schlafhormons Melatonin niedrig. Mit Einbruch der Dunkelheit, also beim Fehlen von Licht, steigt dieser und Sie werden müde. Direkt vor dem Schlafen noch Mails zu checken, eine Serie zu schauen oder am Tablet zu lesen kann sich daher negativ auf Ihre Nachtruhe auswirken.
  5. Sporteln Sie sich müde!
    Bewegung an der frischen Luft macht müde und hilft dabei, in der Nacht auch wirklich gut zu schlafen. Vorsicht allerdings: Lassen Sie genug Abstand zwischen Sport und dem Schlafengehen, sonst kann die Bewegung aufputschend wirken.