Vitamin D ist kein Wunderwuzzi, aber spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit: Es beeinflusst nicht nur den Knochen- und Mineralstoffwechsel, auch Muskelzellen und unser Immunsystem brauchen Vitamin D, um gut zu funktionieren. Daten aus dem Jahr 2016 zeigen allerdings: Etwa 40 Prozent der Europäerinnen und Europäer haben einen Vitamin-D-Mangel, 13 Prozent sogar einen schweren. Seinen eigenen Vitamin-D-Status zu bestimmen, das ist ab sofort in mehr als 60 steirischen Apotheken möglich. „Es braucht nur einen Blutstropfen und 15 Minuten Zeit, schon kennt man seinen Status“, erklärt Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin der steirischen Apothekerkammer. Die Aktion geht bis Ende Dezember, in diesem Zeitraum kostet die Testung 9,50 Euro.

Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin der steirischen Apothekerkammer, Michaela Wlattnig, Patientenombudsfrau, Alexander Kollau, Uni Graz
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin der steirischen Apothekerkammer, Michaela Wlattnig, Patientenombudsfrau, Alexander Kollau, Uni Graz © Brand Images

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Die Test-Aktion wird auch wissenschaftlich von der Uni Graz begleitet, mit dem Ziel, den „Ist-Zustand in der Bevölkerung“ zu erheben, wie Studienleiter Alexander Kollau erklärt. Die Daten werden dabei anonymisiert. Für die Apothekerkammer ist der Vitamin-D-Check erst der Anfang: „In Zukunft könnten wir Tests auch für Blutzucker oder Cholesterinwerte in der Apotheke anbieten“, sagt Fuchsbichler – dieses Vorsorgeangebot ist durch die Novelle im Apothekergesetz seit heuer möglich. Eine mögliche Konkurrenz zur Arztpraxis sieht Fuchsbichler nicht – vielmehr wolle man dabei helfen, Menschen mit stillen Krankheiten zu entdecken und diese zum Arzt zu schicken. Unterstützt wird die Aktion auch von Patientenombudsfrau Michaela Wlattnig und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, der die Apotheken als „wichtige Anlaufstelle für die Vorsorge“ sieht.

Wie viel Vitamin D brauche ich?

Zur Frage, wie viel Vitamin D man einnehmen sollte, sagt die Internistin und Stoffwechselexpertin Karin Amrein: „Wenn ich eine Basisversorgung über den Winter sicherstellen will, sagen die Empfehlungen der Fachgesellschaften: 600 bis 1000 Einheiten pro Tag sind empfohlen, die tägliche maximale Obergrenze für Erwachsene liegt bei 4000 Einheiten pro Tag. Und dann gibt es Menschen, die größere Mengen brauchen – aber das muss eine medizinisch überwachte Therapie sein!“ Generell gilt: Eine Vitamin-D-Einnahme kann nur dann positive Effekte haben, wenn ein Mangel vorliegt. Außerdem empfiehlt die Expertin: „Man sollte immer Arzneimittel für die Vitamin-D-Gabe bevorzugen – diese bekommt man auf Rezept von seiner Ärztin, seinem Arzt. Nur diese Produkte unterliegen den hohen Standards des Arzneimittelgesetzes und dort kann ich sicher sein, dass drin ist, was draufsteht.“