Lange haben die Verhandlungen gedauert, nun gibt es zumindest für Risikopatienten gute Nachrichten. Ab Oktober können sie sich in Ordinationen kostenfrei auf Covid-19 testen lassen. Sozialversicherung und Ärztekammer haben sich zu den Kosten der Covid-Tests in Arztpraxen für Risikopatienten geeinigt. Die Vereinbarung gilt ab 1. Oktober für die Dauer der Verordnungsmöglichkeit von Paxlovid aus dem Erstattungskodex. „Rechtzeitig vor der Herbstsaison ist die Risikogruppe abgesichert. Die kostenfreien Tests bieten die Basis für eine Entscheidung über den Einsatz von Paxlovid“, sagte Peter Lehner, Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
„Ich bin froh, dass wir nun schnell wieder mit den Gratis-Testungen starten können. Damit können wir den Risikogruppen im Falle einer Covid-Infektion wieder für sie kostenfrei zu einem Medikament verhelfen, das ihnen einen schweren Verlauf ersparen und auch die Wahrscheinlichkeit für Long Covid reduzieren kann“, sagte Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Die Ärztinnen und Ärzte erhalten zwölf Euro von der Sozialversicherung für einen Corona-Test in der Praxis und weitere 13 Euro für ein Beratungsgespräch über eine mögliche Behandlung mit Paxlovid.
Anfang dieser Woche hatte Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Wien, die ungelöste Situation bezüglich der Tests als „katastrophal“ bezeichnet. Viele ihrer Patientinnen und Patienten hätten Corona, könnten sich aber die Kosten für den Test nicht leisten und würden aus diesem Grund auch keinen Zugang zu Paxlovid haben.
Die aktuelle Infektionslage
Die grundsätzliche Infektionslage in Bezug auf Covid-19 sei ähnlich jener des Vorjahres und es bestehe „kein allzu großer Grund zur Sorge“, sagte Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, am Mittwoch. „Sowohl unser Abwassermonitoring als auch unser Dashboard, was die Krankenhausaufnahmen betrifft und auch unsere Sentinel Surveillance - das heißt, die Informationen aus den Ordinationen der niedergelassenen Ärzte - zeigen eine konstante, aber langsame Zunahme bei den Infektionen“, so Reich gegenüber Ö1.
Die Covid-Impfung schützt weiterhin vor einem schweren Verlauf. Die angepassten Impfstoffe sind auch gegen die neue Virusvariante KP.3 wirksam und es wird allen Personen, insbesondere älteren Personen ab 60 Jahren, immunsupprimierten Personen und Patienten mit Vorerkrankungen empfohlen, sich jetzt im Herbst eine Impfung verabreichen zu lassen. Auch um andere zu schützen, sollte man bei Symptomen zu Hause bleiben, eine Maske tragen und für eine gute Lüftung oder Luftfilterung in Innenräumen sorgen.