Blicken wir zurück in der Menschheitsgeschichte, ist die ständige Verfügbarkeit von kalorienreicher Nahrung eine sehr junge Entwicklung: Evolutionär gesehen ist der menschliche Stoffwechsel an Fastenperioden – also Zeitfenster, in denen es nichts zu essen gab – gewöhnt. Auf solche Hungerperioden reagiert der Körper mit speziellen Stoffwechselvorgängen: Es werden nicht nur gespeicherte Energiereserven angezapft, sondern auch Stoffe ausgeschüttet, die die Gesundheit fördern – zum Beispiel Botenstoffe, die entzündungshemmend wirken. Nach einer gewissen Zeit ohne Nahrungszufuhr werden auch spezielle Eiweißstoffe freigesetzt, die die Entstehung von Tumoren unterdrücken, wie Corina Madreiter-Sokolowski, Professorin für „Molekulares Altern“ an der Med Uni Graz, erklärt. „Gleichzeitig wird auch der Abbau des Zellmülls, die sogenannte Autophagie angekurbelt.“