Erst kürzlich wurden die überarbeiteten Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Weniger Fleisch und Milchprodukte, dafür mehr Hülsenfrüchte und pflanzliche Lebensmittel. Eine Ernährung auf dieser Basis fördert nicht nur die Gesundheit, sie ist auch ein Mittel im Kampf gegen Übergewicht.

Denn bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe können den Fettstoffwechsel beeinflussen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Menge an Fettzellen, die wir in unserem Körper haben, veränderbar ist. Nehmen wir vorrangig Lebensmittel mit hohem Fettgehalt zu uns, fördert dies die Produktion von Fettzellen. Doch das kann auch umgekehrt funktionieren. „Hält man über die Dauer von fünf Jahren ein reduziertes Körpergewicht, können sich die Fettzellen zurückbilden“, erklärt Sandra Holasek, Leiterin der Forschungseinheit „Nutrition and Metabolism“ am Otto-Loewi-Forschungszentrum der Med-Uni Graz.

Welche Lebensmittel Carotinoide enthalten

Genau bei dieser Reduktion kommen die pflanzlichen Inhaltsstoffe – vorrangig Carotinoide und Polyphenole – ins Spiel. „Sie können die Entstehung von Fettzellen hemmen“, erklärt Holasek. Carotinoide verleihen Obst und Gemüse orange, rote und gelbe Farben. Besonders sind diese in Karotten, Kürbis, rotem Paprika und Tomaten zu finden. Aber auch grünes Blattgemüse ist reich an Carotinoiden: Grünkohl oder Mangold.

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Sandra Holasek leitet die Forschungseinheit „Nutrition and Metabolism“ am Otto-Loewi-Forschungszentrum der Med-Uni Graz.
Sandra Holasek leitet die Forschungseinheit „Nutrition and Metabolism“ am Otto-Loewi-Forschungszentrum der Med-Uni Graz. © MedUni Graz

Wie kann man diese Forschungsergebnisse nun im Alltag für sich nutzen? Indem man so wenig wie möglich hoch verarbeitete Lebensmittel konsumiert und fünf Portionen Obst und Gemüse täglich isst – wobei eine Portion etwa einer Handvoll entspricht. „Die Bioverfügbarkeit ist bei Karotten und auch bei Tomaten höher, wenn man diese gekocht zu sich nimmt“, sagt Holasek. In gekochtem Zustand könne der Körper die Carotinoide demnach leichter aufnehmen. Das Gegenteil ist bei grünem Blattgemüse der Fall, dieses sollte man eher roh essen.

Einen weiteren Punkt gibt Holasek zu bedenken: Ein Zuviel dieser Pflanzenstoffe kann die Wirkung umkehren. Mit natürlichen Lebensmitteln ist man auf der sicheren Seite, wenn man aber zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, besteht diese Gefahr sehr wohl. Aus diesem Grund sollte man diese nur dann zu sich nehmen, wenn ein Mangel festgestellt wurde.