Lesen und Schreiben lernen, Rechnen und Co.: Mit dem Schulstart beginnt für Kinder ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Dass all das von Anfang an im Schulalltag möglichst leichtfällt, hängt auch davon ab, ob der Nachwuchs gut sehen kann. Schließlich werden 90 Prozent der Informationen über die Augen aufgenommen, informiert das Kuratorium Gutes Sehen (KGS), und empfiehlt, rechtzeitig vor Schulbeginn noch einen Termin beim Augenarzt des Vertrauens zu vereinbaren. Denn bei fast jedem zweiten Kind ist der letzte Sehtest schon viel zu lange her und nicht mehr aussagekräftig. Etwa 60 Prozent aller Sehfehler werden zu spät entdeckt. Kurzsichtigkeit beginnt häufig in der Schulzeit und nimmt nach und nach zu.
Schlecht sehenden Kindern fällt es schwer, dem Unterricht zu folgen. Sie ermüden schneller. Leistungsabfall und Motivationsverlust sind die Folge. Die Empfehlung daher: Die Kinder-Augen vor der Einschulung von Augenärztinnen und -ärzten oder Optometristen mit Spezialisierung auf Kinder untersuchen zu lassen. So könnten auch subtilere Sehprobleme erkannt werden. Auch die Klimaveränderungen machen den Augen zu schaffen:
Selbst auf Anzeichen achten
Außerdem ist es laut KGS sinnvoll, selbst regelmäßig auf Anzeichen für Sehprobleme des Kindes zu achten. Dazu kann etwa zählen, dass das Schulkind holprig liest, Probleme beim Fangen von Bällen hat oder beim Basteln und Malen schnell müde wird. Eltern können zudem regelmäßig spielerisch prüfen, ob ihr Nachwuchs entfernte Autonummern oder Wegweiser mindestens genauso gut lesen kann wie sie selbst – und zwar am besten mit jedem Auge einzeln.
Die Ursache von Kurzsichtigkeit liegt - abgesehen von genetischen Ursachen - oft im übermäßigen Gebrauch digitaler Geräte, dem damit verbundenen langen Nahsehen sowie einem Mangel an Tageslicht. Diese Faktoren begünstigen das Längenwachstum des Augapfels, die Veränderung der Brechkraft sowie Störungen des beidäugigen Sehens. Steigt die Kurzsichtigkeit auf über -6 Dioptrien, erhöht sich das Risiko schwerwiegender Augenerkrankungen wie Makuladegeneration oder Netzhautablösung drastisch.
30 Zentimeter Abstand halten
Zeigt das Schulkind keine Sehprobleme, sollte man es dennoch alle drei Jahre zum Sehtest schicken, so das KGS. Achten Sie den Augen des Nachwuchses zuliebe außerdem darauf, dass beim Lesen ausreichenden Abstand vom Text gehalten wird, also etwa 30 bis 40 Zentimeter. Nach einer halben Stunde sollte eine Lesepause von zehn Minuten eingelegt werden.
Und auch wenn es vielleicht schwerfällt: Um die Augen zu entlasten, ist es sinnvoll, die Nutzung digitaler Geräte für Kinder auf zwei Stunden am Tag zu begrenzen.