Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzschwäche – sie alle gehören zum Kanon der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und an solchen sind im Vorjahr in Österreich 31.129 Menschen verstorben. Das bedeutet, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Nummer-eins-Todesursache in Österreich. Krebs ist dahinter die zweithäufigste Ursache, 21.067 Menschen sind den Folgen einer solchen Erkrankung erlegen.

Insgesamt entfielen auf die genannten Krankheiten 58 Prozent aller Todesfälle, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. In beiden Gruppen ist die Sterblichkeit im Vergleich zu den Vor-Pandemie-Jahren gesunken (minus 15 bzw. minus sechs Prozent). Im Gegensatz dazu war die Sterblichkeit aufgrund von Demenz (plus 48 Prozent) und Morbus Parkinson (plus 13 Prozent) deutlich erhöht.

Sterblichkeit insgesamt gesunken

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Insgesamt ist die Sterblichkeit im Vorjahr zurückgegangen und lag mit 89.760 Verstorbenen um fünf Prozent unter dem Durchschnitt von 2020 bis 2022. „Die um das Bevölkerungswachstum und die Altersstruktur bereinigte Sterblichkeit lag auch um rund ein Prozent unter dem Durchschnitt des Vor-Corona-Zeitraums 2015 bis 2019“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Mehr als die Hälfte der Verstorbenen wurden über 80 Jahre alt.

Die Covid-Sterblichkeit sank 2023 erneut und lag um 61 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2022. Neben Erkrankungen des Kreislaufsystems (35 Prozent) und Krebs (24 Prozent) waren Krankheiten der Atmungsorgane (sechs Prozent), Verletzungen und Vergiftungen (sechs Prozent), Demenz (vier Prozent) sowie Krankheiten der Verdauungsorgane (vier Prozent) weitere bedeutende Ursachen.

Zu wenig Bewegung fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich zu einem Gutteil durch einen aktiven Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung vorbeugen bzw. im Zaum halten. Doch wie die WHO ebenfalls am Mittwoch mitteilte, bewegt sich fast ein Drittel aller Erwachsenen zu wenig. Mehr als 31 Prozent aller Erwachsenen – und damit 1,8 Milliarden Menschen – kamen im Jahr 2022 nicht auf das empfohlene Maß an körperlicher Bewegung. „Bewegungsmangel ist eine stille Gefahr für die globale Gesundheit und trägt erheblich zur Bürde chronischer Krankheiten bei“, sagte Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Gesundheitsförderung. „Leider bewegt sich die Welt nicht in die richtige Richtung.“

Um gesund zu bleiben, empfiehlt die WHO Erwachsenen pro Woche mindestens 150 Minuten körperliche Bewegung von moderater Intensität wie etwa Gehen, Radfahren oder auch Hausarbeit – oder aber mindestens 75 Minuten stärkere körperliche Betätigung wie Laufen oder sportliche Wettkämpfe. Auch eine Mischung von beidem dient dem Ziel. Wer unter dieser Empfehlung bleibt, riskiert laut Krech eben Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, einige Krebsarten sowie auch mentale Gesundheitsprobleme.

Die Ursachen liegen auf der Hand, wir gehen weniger zu Fuss, arbeiten mehr sitzend bzw. statisch vor einem Computer und haben auch in unserer Freizeit ein Zuviel an Bildschirmzeit. Dabei reichen oft schon kleinere Änderungen im Alltag, um die notwendige Wirkung zu erzielen, etwa Strecken zu Fuß zurückzulegen, das Fahrrad oder die Öffis für den Arbeitsweg wählen, Treppen steigen, statt in den Lift einzusteigen.