Leonardo da Vinci war seiner Zeit voraus. Der Universalgelehrte skizzierte die menschliche Anatomie schon im 16. Jahrhundert äußerst detailgenau. Wie passend also, dass auch ein hochmodernes Operationssystem den Namen „Da Vinci“ trägt. Zum Einsatz kommt es aktuell etwa am LKH Hochsteiermark in Leoben, etwa in der Urologie, zum Beispiel, wenn eine Prostataentfernung durchzuführen ist. Aber auch bei Eingriffen im Fachgebiet der Gynäkologie bzw. der HNO kommt der Roboter zum Einsatz. „Technisch ist die Roboterchirurgie ein Riesenfortschritt“, sagt Thomas Alber, Leiter der Urologie in Leoben. „Wir sehen den Bereich, in dem der Eingriff stattfindet, dreidimensional dargestellt und zehnfach vergrößert“, erklärt der Chirurg „seinen“ Roboter.
Allerdings ist Roboter eigentlich ein irreführender Begriff, denn die Entscheidungen trifft immer der Operateur, nie die Technik. Das Da-Vinci-System ist wie der verlängerte Arm des Operateurs. Wobei man sagen muss: Es sind eigentlich vier Roboterarme, die der Chirurg steuert. Diese Arme können auch kleinste Zitterbewegungen des menschlichen Operateurs ausgleichen. „So sind präziseste Schnitte und punktgenaue Eingriffe möglich“, sagt Alber. Diese Vorteile zeigen auch bei den Patientinnen und Patienten ihren Effekt. Da der betroffene Bereich kleiner und exakt umgrenzt ist, würden weniger Schmerzmittel benötigt, auch die Genesungszeit sei geringer, so der Experte.
Und auch für die Chirurgen hat Da Vinci positive Effekte. Ihre Haltung ist nicht verkrampft über den Patienten gebeugt, sondern aufrecht sitzend vor der Steuerkonsole.