Seit Februar 2023 ist die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) Teil des kostenfreien Impfprogrammes in Österreich. Bis zum 21. Lebensjahr war diese also kostenfrei. Dieses Angebot wird nun bis zum 30. Lebensjahr ausgeweitet. Bis Ende 2025 sollen junge Erwachsene, eben bis 30, die Impfung nachholen können. Darauf haben sich am heutigen Welt-HPV-Tag Vertreter von Bund, Ländern und der Sozialversicherung geeinigt. „So können wir die Schutzwirkung bei häufigen Krebserkrankungen weiter ausbauen. Das ist wichtig, weil wir so Altersgruppen erreichen, die wir mit dem Kinderimpfprogramm nicht mehr erreicht haben“, sagt Andreas Huss vom Dachverband für Sozialversicherungsträger.

Die Beschlüsse, um die befristete Ausweitung bis zum 30. Lebensjahr zu fixieren, sollen laut Gesundheitsminister Johannes Rauch im April fallen. Seit Februar 2023, seit die HPV-Impfung im kostenfreien Impfprogramm enthalten ist, haben sich die Zahlen der verabreichten Impfungen fast verdoppelt. Im elektronischen Impfpass wurden rund 106.000 Impfungen dokumentiert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden knapp 56.000 Impfungen eingetragen.

HP-Viren können bei Männern und Frauen Krebs auslösen

Die HPV-Impfung selbst ist gut verträglich, konkret schützt sie vor der Infektion mit HP-Viren, mit denen sich im Laufe ihres Lebens über 80 Prozent aller Menschen infizieren. Sie senkt das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent. In Österreich erkranken alljährlich zwischen 400 und 500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 130 bis 180 Frauen sterben daran. HP-Viren werden aber von Vertretern aller Geschlechter übertragen und auch Männer können erkranken, etwa an Rachen-, Penis- oder Anuskrebs.

Im Alter vom vollendeten 15. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr handelt es sich bei Anwendung des 2-Dosen-Schemas um eine Off-Label-Anwendung, die laut Impfplan Österreich 2023 empfohlen wird. Ab dem vollendeten 21. Lebensjahr wird die HPV-Impfung in einem 3-Dosen-Schema empfohlen.