Jana kommt aus Voitsberg und ist 17 Jahre alt. Als sie 14 Jahre alt war, bekam sie die Diagnose Typ-1-Diabetes. Mit ihrem positiven Zugang und Verständnis für ihren eigenen Körper, sagt sie heute nach anfänglichen Schwierigkeiten: „Es ist gar nicht in meinem Kopf, dass ich eigentlich krank bin.“

Die 17-Jährige war 14 Jahre alt, als sie erfuhr, sie habe Diabetes. Ab sofort standen für sie als Teenager Veränderungen auf dem Plan. „Als ich gehört habe, dass ich mich ab jetzt täglich spritzen muss, war es vorbei bei mir. Da habe ich geweint und wollte das überhaupt nicht.“ Nachdem Jana den Gedanken einigermaßen akzeptiert hatte, sich Insulin über eine Spritze zusätzlich zuführen zu müssen, galt es schon die nächste Hürde zu überwinden: der Sensor am Oberarm. „Am Anfang wollte ich den Sensor nicht, weil man ihn sehen kann. Im Sommer bin ich deshalb sogar mit Pullover hinausgegangen“, erzählt die Voitsbergerin.

Jana wurde mit 14 Jahren mit Diabetes-Typ-1 diagnostiziert. Mit ihren heute 17 Jahren meistert sie ihre Krankheit und sagt: „So sehr eingeschränkt ist man nicht“.
Jana wurde mit 14 Jahren mit Diabetes-Typ-1 diagnostiziert. Mit ihren heute 17 Jahren meistert sie ihre Krankheit und sagt: „So sehr eingeschränkt ist man nicht“. © KK/Privat

Auch zu Hause war Diabetes permanent im Gespräch. „Es war zu Hause das Hauptthema. Meine Blutzuckerwerte sind in der Familie krampfartig kontrolliert worden“. Mittlerweile gibt Jana zu: „Am Anfang hatte ich kein Gespür für das alles. Jetzt merke ich mittlerweile, dass ich in ungefähr einer halben Stunde unterzuckert bin. Ich merke das, ich finde, man spürt das Blut in den Venen dicker fließen“, versucht die 17-Jährige zu erklären. Nach einiger Zeit wurde Jana von der Familie nicht mehr so sehr auf die Finger geschaut, denn sie machte klar: „Ich weiß, was ich tue. Es ist mein Körper und ich spüre, wenn was nicht passt.“ Auch den Sensor am Arm akzeptierte sie: „Er ist ein Teil von mir und mittlerweile ist es mir egal, ob man den sieht oder nicht.“

Positive Gedanken bewirken Positives

Mit Diabetes kann Jana nicht mit ihren Freundinnen und Freunden im Kino einfach so Popcorn essen und bei den ersten Partys mit den anderen mitfeiern. Hier muss die Steirerin Abstriche machen und verzichten. „Es ist für mich schon normal geworden, das fällt mir gar nicht mehr auf, dass ich das auslassen muss. Beim Fortgehen stört es mich nicht mehr so sehr, aber ich sage immer – ein Spritzer geht immer“, scherzt die 17-Jährige.

Bald lebt Jana drei Jahre lang mit dem Diabetes und sie sagt: „Diabetes ist nicht mein Feind, sondern mein Freund. So muss man denken und dann sind die Werte besser. Also ich freunde ich mich wieder mit meiner Bauchspeicheldrüse an und sage zu ihr: ‚So, jetzt reißen wir uns wieder zusammen‘.“ Jana gibt zu verstehen, dass Diabetes nichts Schlimmes sei. Man lerne schnell damit zu leben und man sei nicht so sehr eingeschränkt, sagt sie. Jana gibt jedem und jeder Betroffenen positive Gedanken mit auf den Weg: „Früher oder später schafft man es und es wird hinhauen. Man soll nicht an sich selbst zweifeln.“

Diabetes bei Jugendlichen aus ärztlicher Sicht

Seit 2015 ist Elke Fröhlich-Reiterer die Leiterin des Bereichs Diabetes und Endokrinologie an der Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde in Graz
Seit 2015 ist Elke Fröhlich-Reiterer die Leiterin des Bereichs Diabetes und Endokrinologie an der Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde in Graz © KK/Privat