Der Start in die Mutterschaft ist individuell sehr verschieden und jede Frau erlebt ihn anders. Öffentlich gesprochen wird vor allem über die schönen Seiten. Dass es nicht nur einfach ist, sich von einem Tag auf den anderen plötzlich rund um die Uhr um ein kleines Wesen zu kümmern, gehört aber ebenso dazu. Manche Frauen erleben diese Zeit sogar als starke Belastung. So auch Wolke Hegenbarth, wie sie kürzlich in einem Interview mit dem "Spiegel" erzählte. Die deutsche Schauspielerin ist 2019 Mutter geworden und gab an, ein Jahr gebraucht zu haben, um sich vom ersten Jahr mit Kind zu erholen.

Im Interview sagt Hegenbarth: "Ich war natürlich darauf vorbereitet, dass sich einiges in meinem Leben ändern wird. Das fand ich okay, ich habe mich mental sehr ready gefühlt. Und dann war es in jeder Hinsicht so viel anstrengender, als ich es mir jemals hätte vorstellen können." Die große Anstrengung lag für die damals frisch gebackene Mutter im dauerhaften Schlafentzug. Ihr Sohn habe ein Jahr lang nie mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen, manchmal sei er sogar alle 45 Minuten aufgewacht.

"Ich habe ihn wochenlang nachts von drei bis fünf Uhr morgens durch die Wohnung getragen, immer um unseren Küchenblock herum. In der Sekunde, in der ich mich setzte, war er wieder wach", so Hegenbarth. Keine Taktik schien zu funktionieren und trotz Unterstützung kam sie damals nicht ausreichend zum Schlafen – es sei ein "absoluter Ausnahmezustand" gewesen.

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Dass Hegenbarth ihre Geschichte nun öffentlich macht, hat seinen Grund: "Ich habe mich so wahnsinnig allein gefühlt in dem Jahr. Ich hatte das Gefühl, ich bin die Einzige, der es so geht. Egal, wo man hinschaut, endet die Geschichte immer damit, dass die Frau ihr Baby bekommt und glücklich ist. Was danach passiert, darüber spricht niemand." Die Reaktionen von anderen Frauen haben allerdings gezeigt, dass sie mit dieser Situation ganz und gar nicht allein ist.

Weiteres Kind ist keine Option

Als sie angefangen habe, darüber zu sprechen, hätten sich viele Frauen bei der Schauspielerin gemeldet, die ihren Dank aussprachen: "Viele schrieben mir, dass sie geweint haben, weil sie sich endlich verstanden fühlten. Deshalb will ich allen Frauen sagen, die gerade in der Situation stecken: Es wird besser. Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber es stimmt. Hang on."

Noch einmal erleben möchte Hegenbarth die Situation aber keinesfalls: "Wenn ich vorher gewusst hätte, wie das erste Jahr wird, hätte ich es nicht gemacht. Trotzdem sage ich im Nachhinein: Ich bin sehr froh, Mutter geworden zu sein." Ein zweites Kind sei für sie nicht denkbar – zu tief sitze das Trauma des Schlafentzugs.

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