Als Psychologin haben Sie sich auf die Betreuung von Eltern von Sternenkindern spezialisiert. Warum ist Ihnen gerade dieses Thema wichtig?
CARMEN KLEIN: Ich bin selbst zweifache Sternenkindmama. In der Zeit, in der ich mich mit meinem Verlust auseinandergesetzt habe, habe ich festgestellt, dass es wenig an Unterstützungsangeboten gab. Psychologische Begleitung oder Selbsthilfegruppen sind meiner Ansicht nach aber wichtig, um betroffene Eltern im Umgang mit ihrer Trauer zu unterstützen.
Warum ist das Thema Sternenkinder so stark tabuisiert?
Ich habe das Gefühl, es liegt ganz oft daran, dass Menschen nicht wissen, wie sie mit betroffenen Eltern umgehen sollen. Sie haben Angst, etwas Falsches zu sagen. Aber ich finde, das Einzige, was man tatsächlich falsch machen kann, ist, gar nicht zu reagieren. Wenn man nicht weiß, was man sagen soll, kann auch das zur Sprache gebracht werden: „Es tut mir leid, ich bin gerade sprachlos, aber ich bin für dich da. Sag, wie ich dich unterstützen kann.“