Den Auftakt des bunten väterlichen Songreigens macht ein Klassiker aus der Feder von Eric Clapton:"My Father's Eyes", veröffentlicht 1998 auf dem Album "Pilgrim", beschreibt Zweifel einer Heranwachsenden, die Trost und Rat bei ihrem Vater sucht. Quasi die weibliche Sicht von "Father And Son" von Cat Stevens (dazu weiter unten). Hier in einer Live-Version mit wunderschönem Gitarren-Intro.
Funky geht es weiter: "Papa Was A Rolling Stone" von den Temptations ist eines jener Lieder, das eine ganze Epoche mitprägte - man möge es ehestbaldig zum Weltkulturerbe ausrufen. Coole Basslines, possierliche Streicher, ein unwiderstehlicher Groove und großartige Chöre. Sehr sehenswert auch das Original-Video von 1972 - mit ein wenig zu viel Rosarot darin möglicherweise.
2019 taten sich Calexico zum zweiten Mal mit Iron & Wine zusammen und legten das fabelhafte Album "Years To Burn" vor. Ein besonders schöner Titel daraus ist "Father Mountain" - mit großartigem Harmoniegesang, schön dahinschunkelnd und besänftigend. Das können Väter ja ab und zu ganz gut gebrauchen. Männer mit Fernweh können sich dazu lange Highways in den friedvolleren Gegenden der Vereinigten Staaten von Amerika vorstellen.
Die unvergessenen Queen haben auch eine Nummer zum Vatertag im Angebot. Nicht ganz klar ist ob in "Father To Son" tatsächlich ein irdischer Vater gemeint ist. Einerlei, der Song ist eine kleine Hymne, nicht ganz auf der Stufe von "We Will Rock You" oder "Bohemian Rhapsody", aber doch ein eher unbekanntes Juwel. Erschienen auf dem Album "Queen II" von 1974. Mein Gott, Kinder - wie die Zeit vergeht!
Nicht explizit für Väter geschrieben, aber in diesem Songreigen doch sehr stimmig: "Learning To Fly" von Tom Petty. Dessen Grundaussage: Man möge seine Träume fliegen lassen und sich seine Ideale bewahren. Eine wichtige Botschaft, die Mann an seinen Sohn und/oder seine Tochter weitergeben möge. P.S. Tom, Du fehlst!
Mike And The Mechanics - Genesis-Gitarrist und -Bassist Mike Rutherford steht dahinter - schufen mit "The Living Years" einen Klassiker, der den Planeten seit vielen Jahren beschallt. Eine berührende, ehrliche Abhandlung jener Konflikte, die zwischen Generationen naturgemäß entstehen können. Und nicht zuletzt ein beidseitiger Appell, über seinen eigenen Schatten zu springen und die Versöhnung zu suchen.
Apropos Generationen: "Old Man" von Neil Young aus seinem Jahrhundertalbum "Harvest" aus dem Jahr 1972 beschäftigt sich ebenfalls damit. Und mit dem Älterwerden, das ja auch für Väter grundlegende Veränderungen mit sich bringt. Und ja, Youngs Stimme liebt man - oder liebt man nicht so sehr.
Der fabelhafte John Mellencamp legte 1987 das Album "The Lonesome Jubilee" vor: Fast jeder Song darauf ist ein Klassiker, besonders schön ist unter anderem: "Check It Out". Ein folkiger Appell, nicht abzustumpfen und sich an dem Schönen im Leben zu orientieren. Was zugegebenermaßen im moderen Leben nicht immer ganz einfach, aber schaffbar ist.
Uralt, unzählige Male mehr oder weniger würdevoll gecovert - und doch in seiner schlichten Grundaussage nach wie vor berührend: "Father And Son" von Cat Stevens. 1970 fand sich das Stück in G-Dur auf dem Referenz-Album "Tea For The Tillerman" - seitdem fand es bei unzähligen Lagerfeuern in mehrerer Generationen seine Wiederaufführung. Ein berührender Dialog zwischen zwischen Vater und Sohn, wobei Cat Stevens in der Originalversion die Strophen des Sohnes eine Oktave höher singt. Fußnote: Im ganzen Song kommt weder das Wort "Father" noch das Wort "Son" vor, dafür haltbare Weisheiten: "Es gibt noch viel, was du lernen musst."