Vandalismus zählt zu den häufigsten Formen der Jugendkriminalität. Die Gründe hat die Johannes Kepler Uni Linz erforscht, um daraus u.a. Präventionsmaßnahmen ableiten zu können. Ein Fünftel der befragten Schüler gab an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal fremdes Eigentum absichtlich verunstaltet oder beschädigt zu haben. 46 Prozent hätten so ihre Wut abgebaut.
Die Stadt Linz und die Linz AG als Leidtragende von Sachbeschädigungen haben die Studie mitfinanziert. An der 2016 durchgeführten Umfrage nahmen 1091 Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe von 31 Linzer Neuen Mittelschulen und Gymnasien teil, erklärten die Studienautoren Alois Birklbauer (Institut für Strafrecht), Kathrin Stiebellehner und Helmut Hirtenlehner vom Zentrum für Rechtspsychologie und Kriminologie bei der Präsentation der Ergebnisse am Mittwoch in Linz.
Und diese stellten gleich einmal die Eckpunkte dar: Vandalismus zieht sich durch alle sozialen Schichten, die Täter sind zwischen 13 und 15 Jahre alt, Burschen sind anfälliger als Mädchen und die Jugendlichen schlagen meist in der Gruppe zu. An erster Stelle der verbotenen Aktionen steht mit 10,9 Prozent das Zerkratzen von Gegenständen, gefolgt von Graffiti sprühen (sechs Prozent). Erwischt werden die jungen, zum Teil noch strafunmündigen Täter selten.
Gefragt nach ihren Motiven nannten die Schüler zuerst Wutabbau. Ihr Zorn sei jedoch nicht zielgerichtet gegen eine Person. Vielmehr verspüren die Teenager eine allgemeine Wut im Bauch, so Hirtenlehner. An zweiter Stelle steht der Spaßfaktor (37 Prozent), knapp dahinter rangiert die Langeweile (35 Prozent). Um den Vandalismus, deren Gesamtschaden in Linz laut Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hoch, aber nicht konkret bezifferbar sei, einzudämmen, setzen die Autoren an zwei Punkten an. Zum einen den Jugendlichen keine Gelegenheit geben. Sprich die Stadt Linz sollte statt großer, freier Wandflächen unebene oder bewachsene Wände schaffen. Holzbänke in Parks, die bereits demoliert wurden, könnten durch unverwüstbare Sitzgelegenheiten aus Beton ausgetauscht werden, so einige Beispiele.
Der zweite Ansatzpunkt bei der Prävention: Eltern und Lehrer sollten nicht allein auf strafrechtliche Konsequenzen von Sachbeschädigungen hinweisen. Die moralische Komponente sei genauso wichtig. Daher sollte man den Teenagern erklären, dass es sich sehr oft um Allgemeingut handelt, das sie zerstören.