Ehrfurchtsvoll blickt Paul (8) zu den schwarz-roten Drachen empor, die über ihm durch die Luft wirbeln, besetzt mit kreischenden Kindern und blassen Erwachsenen. "Das trau ich mich nie", murmelt er. Zu imposant ragt vor ihm der "Flying Ninjago" stolze 22 Meter in die Höhe. Zehn Minuten später - mit dem Express-Pass in der Hand kann man die Schlange der Wartenden einfach links liegen lassen - hat er sich dann doch überwunden und Platz genommen. Sarah (4) muss am Boden bleiben, auf die erforderlichen 120 Zentimeter Körpergröße und 7 Jahre fehlt noch ein bisschen was.
Doch ihr Bedauern hält sich in Grenzen, hat sie doch schon eine Attraktion entdeckt, die sie in den nächsten drei Tagen nicht nur einmal entern wird: Mit dem Legoland Express bimmelnd und auf Schienen durch den bunten Park, vorbei am nagelneuen Virtual Reality Coaster, der Ninjago World, durchs Miniland, dem Power Builder und der Techno Schleuder. Da weiß man dann gleich, was noch alles am Programm steht in den nächsten Tagen. Schließlich will ein Areal in der Größe von 26 Fußballfeldern mit neun Abenteuerwelten, 55 Attraktionen und 56 Millionen Legosteinen erobert werden.
Am besten gleich mal rauf auf den 42 Meter hohen Aussichtsturm mit der Panoramakabine, einmal rundherum, und der anfangs überforderte Besucher hat gleich einen guten Überblick.
"Das große Lego-Rennen"
Der Virtual Reality Coaster ist die neueste Attraktion der Saison 2018: Achterbahnfahren de luxe. Rein in die Rennkiste, die ganz mutigen setzen die Virtual-Reality-Brillen auf, und die rasante Verfolgungsjagd kann losgehen. Rauf runter, rechts links, das Wettrennen gegen Lego-Figuren wie den Pharao, Surfer Girl, den Zauberer und den Piratenkapitän ist nicht nur sicht- sondern auch spürbar. Das überlassen Paul und Sarah dann doch lieber ihren Eltern und gönnen sich stattdessen ein gemütliches Schleckeis.
Wem die Jagd in 3D noch nicht genug ist, der geht gleich weiter: Nebenan wartet der Lego Ninjago 4D-Movie rund um die Ninja-Truppe, der exklusiv in den Legoland-Parks weltweit zu sehen ist. Danach ist Ruhe angesagt - in der Unterwasserwelt Atlantis kann man Rochen, Haie und bunte exotische Fische beobachten und entspannen.
Herzstück Miniland
Herzstück des Lego-Paradieses ist das Miniland, das an den Klagenfurter "Minimundus" erinnert. 140 Modelldesigner haben aus mehr als 25 Millionen Legosteinen eine Welt erschaffen, die Groß wie Klein staunen lässt. Und so "mini" ist manches Bauwerk gar nicht: Die Allianz Arena hat eine Grundfläche von mehr als 22 Quadratmetern, ist einen Meter hoch und wiegt 1,5 Tonnen. 30.000 Lego Mini-Fans bevölkern sie. Erbaut wurde das größte Lego-Gebäude der Welt in 4209 Arbeitsstunden aus über einer Million Legosteinen. Auch der Klassiker Schloss Neuschwanstein oder die "High Five" - fünf der größten Wolkenkratzer der Welt - wurden hier maßstabsgetreu nachgebaut auf 400.000 Legosteinen!
Alleine im Miniland ließen sich locker drei Tage verbringen, ohne das Langeweile aufkommt. Denn auch hier gibt es eine neue Attraktion zu sehen: In dem Bereich "Das Erwachen der Macht" wurden Szenen aus dem Star Wars Film nachgebaut. Highlight ist der Sternenzerstörer "Finalizer" aus über 350.000 Lego-Steinen.
Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken, um alles gesehen und gefahren zu sein, braucht es schon drei Tage, die rasend schnellvergehen. Paul und Sarah machen den Führerschein (mit Theoriekurs!), flitzen mit dem Raupenkarussell vor- und rückwärts, schauen in der Lego-Schaufabrik genau zu, wie ein Stein entsteht, fahren wie die Seeräuber mit Elektrobooten vorbei an spuckenden Pelikanen, kreischenden Möwen. Nach zwei Nächten im frisch eröffneten Piratenhotel und drei Tagen Legoland steht eines für Paul und Sarah felsenfest: "Wir werden das Legoland vermissen - und wir kommen wieder!" Und das finden auch die Eltern.