Die deutsche Konsumentenorganisation Foodwatch hat Hersteller von Baby-Nahrungsmitteln aus Reis dazu aufgerufen, die Belastung mit Arsen in ihren Produkten zu minimieren. Bei einem Labortest von Reisflocken und Reiswaffeln sei in allen untersuchten Proben krebserregendes anorganisches Arsen nachgewiesen worden, teilte Foodwatch am Freitag mit.
Einige Produkte seien dabei deutlich stärker belastet gewesen als andere. Foodwatch zufolge enthielt eine Probe des Produkts "Bio-Babybrei Reisflocken" des Herstellers Holle fast viermal so viel Arsen wie der "Sun Baby Bio Reisbrei" von Sunval. Die "Hipp Apfel Reiswaffeln" waren demnach fast dreimal so stark belastet wie die "Reiswaffeln Apfel-Mango" der Hipp-Tochterfirma Bebivita.
Hersteller können Belastung minimieren
Zwar lasse sich bei Reis eine Arsen-Belastung nicht gänzlich vermeiden, erklärte die Organisation. Die deutlichen Unterschiede zeigten jedoch, dass es die Hersteller selbst in der Hand hätten, die Belastung zu minimieren. "Babys und Kleinkinder müssen vor krebserregenden Stoffen wie anorganischem Arsen bestmöglich geschützt werden", forderte Johannes Heeg von Foodwatch. Es sei "inakzeptabel, dass einige Produkte drei- bis viermal so viel Arsen enthalten wie andere", kritisierte er.
Arsen ist von Natur aus in der Erdkruste vorhanden. Über das Grundwasser kann das chemische Element ins Trinkwasser gelangen und von Pflanzen aufgenommen werden. Reis nimmt besonders viel Arsen auf. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Deutschland zufolge gibt es für das als krebsauslösend klassifizierte anorganische Arsen keine sicheren Aufnahmemengen. Deshalb vertritt das Institut die Auffassung, dass die Hersteller die Belastung so niedrig wie möglich halten sollen.
Eltern wird empfohlen, Lebensmittel aus Reis wie Reiswaffeln oder Reisbrei nur in Maßen zu geben und mit reisfreien Produkten abzuwechseln. Reis solle dennoch weiterhin Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein.