Duschen ist herrlich. Das war schon immer meine Meinung, aber seit ich Mama bin, gefällt’s mir noch besser. Natürlich, der warme Wasserschwall und das erfrischte Gefühl danach sind toll, aber das Beste am Duschen: Ich bin ganz und gar unabkömmlich. Das Wasser prasselt so laut, dass ich nicht hören kann, wenn im Kinderzimmer der eben errichtete Riesenkran aus Lego kollabiert oder der Sohn das 634. Mal an diesem Tag „Mama!“ ruft. Ich kann auch leider gerade sicher keinen Snack in Form von (geschälten!) Apfelspalten oder Butterbrot (in Dreiecke geschnitten!) zubereiten, den ich dann, ein paar Stunden später und marginal angenagt wieder im Biomüll entsorge – ich bin ja ganz nass, hier unter der Dusche! Und ich kann auch nicht dabei helfen, den schon wieder verschollenen gelben Bagger-Pulli zu suchen, der sich regelmäßig im Dreieck zwischen Waschmaschine, Wäscheleine und Kleiderkasten zu entmaterialisieren scheint.

Nein, das geht alles gerade nicht, Mama hat Pause, weil: Mama duscht. Etwa vier Minuten Ruhe in einer glitschigen Duschkabine können sich wie ein Luxus-Spa anfühlen. Und danach finde ich auch ganz leicht wieder zu dem Gefühl der Dankbarkeit zurück, diesen kleinen Menschen beim Aufwachsen begleiten zu dürfen – immer ausgestattet mit Apfelspalten und Butterbroten.