Die Leute sitzen kurzärmelig vor ihren Häusern, im Garten blühen die Frühlingsblumen, die Deutschen sprechen von einer Winterhitzewelle – viele fragen sich auch bei uns: Ist dieser Winter noch normal?
Christa Kummer: Ich bin im Waldviertel, wir haben drei Grad und Nebel, es ist also nicht überall so extrem. Prinzipiell ist es aber sehr außergewöhnlich, dass die Temperaturen so hoch sind. Die Problematik ist auch, dass die Natur zu früh aufwacht. Ich bin vor einigen Tagen bei ein paar Bienenstöcken vorbeigekommen und die Bienen fangen schon zum Herumfliegen an, es gibt auch schon den ersten Pollenflug. Es startet einfach viel zu früh. Der Pollenwarndienst registriert schon seit Jahren, dass die Saison immer früher beginnt.
Die Spitzenwerte lagen am Neujahrstag bei knapp 20 Grad, sind das die ersten Anzeichen des Klimawandels oder handelt es sich um eine extreme Ausnahmesituation?
Die vergangenen Jahre waren auch schon extrem warm, da hatten wir auch um die 18 Grad. Tendenziell sieht man aber, dass die Temperaturen nach oben gehen. Es ist wichtig, diese Temperaturen zu Beginn immer als Einzelwetterereignis zu sehen. Klimastatistisch einordnen kann man sie erst in einer jahrzehntelangen Messreihe. In Summe kann man schon sagen, dass statistisch die Temperatur steigt.