Geschenkpapier, Verpackungsmaterial, Deko und Überbleibsel vom Festtagsessen – 375.000 Mülltonnen werden während der Feiertage gefüllt, das sind mindestens zehn Prozent mehr als üblich. In vielen Bereichen kann allerdings Müll eingespart und umweltfreundlicher gehandelt werden. "Bereits wenn man etwa eine Einkaufsliste für das Festtagsessen nutzt, kann man die Feiertage umweltschonender genießen", sagte Experte Herwig Schuster. Vom Geschenkkauf bis zum Ausmisten im heimischen Keller lässt sich in Sachen Nachhaltigkeit vieles verbessern.
Achtsam beim Geschenkekauf
Die Österreicherinnen und Österreicher geben jährlich Hunderte Euro für Weihnachtsgeschenke aus – vieles davon wird kaum genutzt oder nach den Feiertagen wieder retourniert. Für die Umwelt ist das katastrophal: Laut einer Greenpeace-Berechnung werden in Österreich jährlich 1,4 Millionen retournierte Pakete voll mit neuwertiger Kleidung und Elektronik vernichtet. Eine nachhaltigere Alternative ist, auf Gekauftes zu verzichten und sich stattdessen Zeit zu schenken. Damit drückt man gleichzeitig Wertschätzung aus und kann zudem den Geldbeutel schonen. Ansonsten eignen sich auch Secondhandshops als Fundgrube für Geschenke, so Greenpeace.
Alternativen zum klassischen Christbaum
Auch die mehr als 2,8 Millionen Christbäumen, die alljährlich in Österreich aufgestellt werden, können grüner werden. Ein durchschnittlicher Christbaum bindet im Lauf seines kurzen Lebens rund 16 Kilogramm klimaschädliches CO₂ aus der Atmosphäre. Wird er entsorgt, wird das CO₂ wieder freigesetzt – denn meistens werden die Bäume nach den Feiertagen verbrannt. "Klima- und umweltschonender ist es, etwa einen lebenden Weihnachtsbaum aus der Region zu mieten und nach den Feiertagen wieder in die Erde einsetzen zu lassen", rät Greenpeace.
Christbäume im Topf brauchen allerdings eine spezielle Umgebung, um nach den Feiertagen im warmen Wohnzimmer draußen überleben zu können, weiß Gartenexperte Karl Ploberger. Eine weitere Alternative ist, auf selbstgebastelte Baumvarianten aus abgefallenen Ästen zurückzugreifen oder Zimmerpflanzen umzufunktionieren.
Nachhaltig essen
Zu Weihnachten steigt der Anteil von Lebensmittelabfällen im Restmüll immerhin von jahresüblichen 16 auf 26 Prozent. Damit landet laut Greenpeace umgerechnet mindestens eine zusätzliche Mahlzeit pro Österreicher und Österreicherin im Müll. Um diese Müllberge zu vermeiden, rät Greenpeace, eine Einkaufsliste anzulegen und Rezepte nachzukochen, die ähnliche Zutaten brauchen. Dadurch können Abfälle deutlich minimiert werden.
Reparieren statt Wegwerfen
Viele Österreicherinnen und Österreicher nutzen die Zeit um Weihnachten auch für einen ausgiebigen Wohnungs- oder Hausputz samt Ausmisten – dementsprechend herrscht in den Altstoffsammelzentren Hochbetrieb. Manchmal lassen sich Dinge aber auch leicht reparieren. Wer alten Dingen ein neues Leben schenkt, kann viel Müll vermeiden. Mit dem Reparatur-Bonus der Bundesregierung können Privatpersonen mit Wohnsitz in Österreich zudem bis zu 50 Prozent der Reparaturkosten von bis zu 200 Euro decken.