Online-Gewalt gegen Minderjährige wie sexuelle Ausbeutung oder Cybermobbing kann nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch Aufklärung vorgebeugt werden. Besonders erfolgreich seien Programme in der Schule mit verschiedenen Elementen, etwa Videos, Spiele, Poster und Diskussionen und Rollenspiele, berichtete die WHO am Freitag. Auch Hausaufgaben und Vorschläge, wie Eltern das Thema angehen können, seien hilfreich, denn viele Eltern fragen sich, ob sie ihr Kind ein Online-Spiel spielen lassen sollten, das sie nicht als passend empfinden. Lesen Sie hier, was Expertinnen und Experten raten.

Online-Gewalt ist nicht eindeutig definiert. Die WHO hat sich auf der Suche nach den besten Methoden beim Studium wissenschaftlicher Literatur auf folgende Tatbestände konzentriert: sexuelle Ausbeutung von Kindern, die online gestellt wird; Online-Erpressung etwa mit Fotos; Kontakte mit Minderjährigen über Online-Medien mit sexuellen Inhalten sowie Cyberbelästigung, etwa Mobbing via soziale Medien. Lesen Sie hier, was Sie tun können, wenn das eigene Kind Opfer von Cybermobbing wird.

Empathietraining gefordert

Junge Leute sollten konkret lernen, wie sie unerwünschtes Verhalten abwehren können, wie sie sich dem Druck von Gleichaltrigen entziehen und durch Körpersprache Durchsetzungsfähigkeit demonstrieren können. Wichtige Elemente seien auch Empathietraining, damit sie sich in andere Menschen hineinversetzen können, Impulskontrolle, Strategien der friedlichen Konfliktlösung und wie sie selbst andere Opfer schützen können. Auch Sexualerziehung gehöre dazu, um Online-Übergriffen und anderer Gewalt in Beziehungen vorzubeugen.

Schutzprogramme seien besonders erfolgreich, wenn sie über mehrere Wochen laufen, so die WHO. Eine einzelne größere Veranstaltung, etwa in der Schulaula, mit Film, Präsentation oder Puppenspiel, sei eher nicht effektiv. Bei Aufklärung über Cybermobbing seien gute Programme über durchschnittlich 22 Wochen gelaufen.

Bei Programmen zur Vorbeugung gegen sexuelle Ausbeutung müsse mehr auf Gefahren der Gewalt aus dem Umfeld, von Familie oder Bekannten, eingegangen werden, schreibt die WHO. Junge Leute müssten lernen, was gesunde Beziehungen sind und welche Risiken beim Teilen intimer Informationen oder Fotos bestehen.