Das Neurotechnologieunternehmen Neuralink von Tesla-Chef Elon Musk will in voraussichtlich sechs Monaten mit klinischen Studien seiner drahtlosen Gehirncomputerchips an Menschen beginnen. "Wir sind extrem vorsichtig und wollen sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen, aber wir haben, glaube ich, die meisten unserer Unterlagen bei der FDA eingereicht", sagte Musk während einer Präsentation des Implantats am Mittwoch.

Mit den Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz und Rückenmarksverletzungen heilen. Das in Austin, Texas, ansässige Unternehmen hat in den vergangenen Jahren erfolgreich klinische Studien an Tieren durchgeführt. Bei der letzten öffentlichen Präsentation von Neuralink vor mehr als einem Jahr steuerte ein Affe mit einem Gehirnchip ein Computerspiel allein mit seinen Gedanken.

Gebotene Skepsis

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All die Ankündigungen von Musk sind aber mit Vorsicht zu genießen. Nicht nur, weil Neuralink hinter seinem angekündigten Zeitplan zurückliegt. Musk sagte 2019, er strebe eine behördliche Genehmigung bis Ende 2020 an. Auf einer Konferenz Ende 2021 sagte er dann, er hoffe, noch in diesem Jahr mit Versuchen am Menschen beginnen zu können. Skepsis ist geboten, weil all die Ankündigungen von Musk, etwa Blinden wieder zum Sehen zu verhelfen, nicht notwendigerweise dem Stande der wissenschaftlichen Forschung entsprechen.

"Bei einem Patienten mit angeborener Blindheit, wäre ich bei dieser Art von Gerät sehr unsicher", sagt etwa Daniel Yoshor gegenüber der "New York Times" nach der Präsentation. Yoshor ist ein Neurochirurg an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania. Und weiter: "Die Hardware ist beeindruckend, stellt aber keinen dramatischen Fortschritt bei der Wiederherstellung oder Verbesserung der Gehirnfunktion dar."

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