Nur ein Zehntel der Waschmittel in heimischen Märkten ist nach Umweltstandards empfehlenswert, weil sie die Umwelt weniger belasten als herkömmliche Produkte. Dies ergab ein entsprechender Marktcheck der Umwelt-NGO Greenpeace Österreich. "Waschmittel enthalten oftmals Kunststoffe und Chemikalien, die die Natur bei jedem Waschgang schädigen", hieß es in einer Aussendung. Greenpeace forderte im Sinne des Vorsorgeprinzips von der EU, das Mikroplastik-Verbot zu verschärfen.
"Beim Kauf von möglichst umweltschonenden Waschmitteln muss man sehr genau hinschauen und wissen, welche Zeichen auf den Produkten tatsächlich vertrauenswürdig sind", sagte Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist es demnach mitunter schwierig, umweltschonende Waschmittel zu finden. Zum einen sind laut Greenpeace die Begriffe "bio" oder "öko" bei Waschmitteln im Gegensatz zu Lebensmitteln nicht geschützt. Zum anderen müssen nicht alle Inhaltsstoffe deklariert werden. Greenpeace empfahl daher, auf unabhängige Gütesiegel zu achten. Oder man macht das Waschmittel einfach selbst – hier eine Anleitung für ein Waschmittel aus Rosskastanien.
Im Greenpeace-Ratgeber "Zeichen-Tricks 2" wurden etwa Bio-Waschmittel mit dem Gütezeichen "Austria Bio Garantie" am besten bewertet. Auch die relativ häufig zu findenden Zeichen "EU Ecolabel", "Österreichisches Umweltzeichen", "Ecocert" und "Blauer Engel" bewertete Greenpeace gut. Produkte mit empfehlenswerten Siegeln waren aber nur in acht der zwölf untersuchten Handelsketten erhältlich.
Greenpeace-Ratgeber
"Solange wir nicht wissen, welche Auswirkungen wasserlösliches, also flüssiges Plastik in allen Formen auf unsere Umwelt hat, ist ihr Einsatz in Alltagsprodukten wie Waschmitteln fahrlässig", so Panhuber. Obwohl die Umweltbelastung durch Mikroplastik in Wasch- und Reinigungsmittel und Kosmetik weitgehend bekannt ist, sind plastikfreie Produkte Greenpeace zufolge Mangelware.
Hersteller verzichten zunehmend auf festes Mikroplastik, setzten dafür aber vermehrt auf wasserlösliche Kunststoffverbindungen. "Solange es hier keine klaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Auswirkungen auf Wasser und Boden gibt, muss das Vorsorgeprinzip gelten. Der aktuelle Entwurf der EU-Kommission umfasst nur Mikroplastik", kritisierte die NGO. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) müsse sich jetzt für eine Verschärfung einsetzen.