Kaum etwas ist besser als ein Sommer am Meer oder am See – die passende Ausstattung für das kühle Nass darf deshalb nicht fehlen. Ob Bikini, Monokini oder Badeanzug, bunt gemustert oder einfärbig, Bademode gibt es inzwischen in allen Formen und Farben. Der 5. Juli wird alljährlich ganz dem Kleidungsstück gewidmet, wird der Tag im Kalender der kuriosen Feiertage schließlich als "National Bikini Day" tituliert.

Zweiteiler, die dem Bikini ähneln, gab es laut Malereien bereits in der Antike, allerdings ist ungeklärt, ob es sich um Unterwäsche, Sport- oder Bademode handelte. Während die Geschichte der klassischen Bademode ins 19. Jahrhundert zurückreicht, hatte der erste richtige Bikini erst am 5. Juli 1946 seinen Auftritt. Vorher trugen Frauen Badekleider oder -röcke mit Badestrümpfen oder Wollstrumpfhosen. Die ersten richtigen Badeanzüge verhüllten ebenfalls die Beine. Die australische Schwimmerin Annette Kellerman sorgte Anfang des 20. Jahrhunderts, 1907, bei einem Wettkampf in Boston mit einem einteiligen eng anliegenden Badeanzug für Aufsehen, weil dieser im nassen Zustand ihre Körpersilhouette abzeichnete. Die Schwimmerin wurde sogar verhaftet.

Auf Malereien war zu erkennen, dass Frauen bereits in der Antike Zweiteiler trugen
Auf Malereien war zu erkennen, dass Frauen bereits in der Antike Zweiteiler trugen © UIG

Bikinis vom Maschinenbauingenieur

Mit der Erfindung des Bikinis läutete der gelernte Maschinenbauingenieur Louis Réard eine Revolution in der Bademodenbranche ein. Im Pariser Bad Piscine Molitor präsentierte er mit der Nackttänzerin Micheline Bernadini als Model das Kleidungsstück der Öffentlichkeit. Erst sorgte der Bikini für Aufregung, ab 1949 begann sich die neue Bademode langsam durchzusetzen, noch erfreute sie sich jedoch keiner großen Beliebtheit. Marilyn Monroe ließ sich in den 50er-Jahren mehrmals im Bikini ablichten, richtig Fahrt nahm der Trend aber erst Mitte der 60er-Jahre auf. Lange war das Kleidungsstück bis dahin nämlich immer noch vielerorts verboten. Der Bikini, den Ursula Andress 1962 im ersten James-Bond-Film trug, wurde Anfang der 2000er um 60.000 Dollar verkauft und ist bis heute das teuerste Stück Badebekleidung.

In den 50er-Jahren ließ sich Marilyn Monroe im Bikini ablichten
In den 50er-Jahren ließ sich Marilyn Monroe im Bikini ablichten © Cinema Publishers Collection

Heute ist der Bademode keine Grenzen gesetzt, für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis findet sich Bademode in den Regalen. Wie im Rest der Modewelt dominieren auch bei Schwimmbekleidung an Meer und See alljährlich unterschiedliche Trends.

Die Trends 2022

High-Waist-Bikinihosen liegen auch nach dem vergangenen Jahr immer noch hoch im Kurs, aufwendige Broschen und Muster lassen die hochgeschnittenen Hosen am Strand zum Hingucker werden. Wer es freizügiger mag, kann zu Bikinis und Badeanzügen mit raffinierten CutOuts greifen – der einzige Makel: Zum gleichmäßigen Bräunen eignen sich die Teile eher nicht.

Very Peri ist nicht nur die Pantone-Farbe des Jahres, der pastellfarbene Ton lässt sich auch hervorragend in das Sommerfarbspektrum eingliedern. Ein weiterer Trend: Neckholder-Monokinis. Der Stoff kreuzt sich vorne über der Brust und ist eine kreative Alternative zum klassischen Monokini.