Der plötzliche Kindstod ist das Schlimmste, was einer Familie passieren kann. Eben war das Kind noch glücklich, hat sein Fläschchen getrunken und plötzlich wacht es nicht mehr aus seinem Schläfchen auf. Nun könnten die rätselhaften Todesfälle jedoch verhindert werden.

Als plötzlichen Kindstod/Säuglingstod bezeichnet man das unerwartete, plötzliche Versterben eines Säuglings im Zeitraum vor seinem ersten Geburtstag. Die Ursache konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Bisher wusste man nur, dass die Todesfälle beispielsweise gehäuft im Winter und nach Erkältungen auftreten oder dass verstorbene Babys oft in Bauchlage geschlafen haben.

Enzym hat wichtige Rolle im zentralen Nervensystem

Im Rahmen der Studie, die im Lancet EBioMedicine veröffentlicht wurde, untersuchte das Team um die australische Forscherin Carmel Harrington, die 1991 ein Baby auf diese Weise verlor, mehr als 700 Blutproben von Säuglingen, die am plötzlichen Kindstod oder auch wegen anderer Ursachen verstorben waren, sowie von gesunden Babys. Es zeigte sich, dass das Enzym Butyrylcholinesterase (BChE) bei den am plötzlichen Kindstod verstorbenen Babys deutlich niedriger war als bei den anderen. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem. Ein Mangel dürfte die Fähigkeit reduzieren, wieder aufzuwachen und auf die Umwelt zu reagieren.

Die Forscher sehen in den Ergebnissen nun einen Meilenstein, um diese Todesfälle künftig zu verhindern. "Jetzt, wo wir wissen, dass dieser Zusammenhang mit BChE besteht, können wir den Ausgang solcher Situationen für betroffene Babys ändern und den plötzlichen Kindstod in die Vergangenheit verbannen."