Hollywoodstar Bruce Willis beendet seine Schauspielkarriere. Grund dafür ist eine Krankheit, bei ihm wurde eine Aphasie diagnostiziert. Das teilte seine Familie am Mittwoch nach übereinstimmenden Medienberichten mit. Der 67-Jährige wurde mit zahlreichen Actionstreifen berühmt, allen voran die "Stirb langsam"-Reihe.

Unter Aphasie versteht man den Verlust des Sprachvermögens nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "ohne Sprache". Bei Betroffenen sind die Fähigkeiten zu sprechen und zu verstehen, zu lesen und zu schreiben eingeschränkt. Auslöser können Schlaganfälle, Kopfverletzungen, Hirnblutungen, Schädelhirntraumata, Tumore oder Entzündungen des Zentralen Nervensystems sein.

Sätze im Telegrammstil

Betroffene suchen zum Beispiel erfolglos nach Wörtern oder bilden Sätze im Telegrammstil. Manche können nur Silben aneinanderreihen. Andere wiederum sprechen zwar flüssig, vertauschen aber Laute oder nutzen falsche Wortbedeutungen. Gesagtes wird – ähnlich wie bei einer unbekannten Fremdsprache – unter Umständen nicht richtig verstanden, Sätze nur unzureichend erfasst. Beim Schreiben werden Buchstaben vertauscht, hinzugefügt, ersetzt oder ausgelassen.

Für viele ist es nur noch schwer möglich, sich in eine angeregte Diskussion einzubringen. Die Einschränkungen in der sozialen Kommunikation sind seelisch schwer zu verarbeiten. Viele Patienten werden depressiv, verzweifelt oder auch aggressiv. Zur Behandlung werden logopädische und psychologische Therapien eingesetzt. In Österreich dürften nach Schätzungen rund 10.000 Menschen von der Krankheit betroffen sein.