Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat eine der beliebtesten Wurstspezialitäten des Landes unter die Lupe genommen: 47 verpackte Extrawurstprodukte, geschnitten, im Ganzen und vom Geflügel, wurden kontrolliert. "Insgesamt gesehen fiel unser Test erfreulich aus. Zehn Extrawürste schafften eine sehr gute, 21 eine gute Bewertung und acht waren durchschnittlich", lautet die Bilanz im "Konsument"-Magazin (April-Ausgabe). Sechs Produkte waren "weniger zufriedenstellend".

Extrawurst rangiert auf der Beliebtheitsskala in Österreich ganz weit oben: Laut der Agrarmarkt Austria Marktforschung wurden im Lebensmitteleinzelhandel allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 7.759 Tonnen eingekauft, deutlich mehr als Frankfurter, Leberkäse oder Toastschinken.

Wurst ist jedenfalls nicht gleich Wurst: Die Produkte enthielten zwischen zwei und elf Zusatzstoffe inklusive Aroma. Laut Zutatenliste war in 24 Produkten Speck, Rindfleisch in 28 und Schweinefleisch in 34. Deutlich seltener werden Huhn (fünf Produkte) und Pute (sechs) verarbeitet.

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Zwei inländische Erzeugnisse entsprachen nicht dem Lebensmittelbuch und wurden als nicht verkehrsfähig beanstandet. Bei der einen Probe wurde ein Fettgehalt von 17,73 Prozent ermittelt, dabei dürfen in Österreich hergestellte Brätwürste aus Geflügelfleisch nur einen Fettgehalt von maximal 15 Prozent aufweisen. Beim anderen Produkt lag der Kollagenwert bei 22,3 statt höchstens 18.

Bei fünf weiteren Würsten gab es grenzwertige Ergebnisse bzw. Auslobungen. Zweimal ging es auch hier um den Kollagenwert, weiters um das Wasser-Eiweiß-Verhältnis und einmal um die Bezeichnung "exquisit", die die betreffende Wurst nicht erfüllt. Bei acht Proben vermerkten die Gutachter erhebliche Abweichungen zwischen dem deklarierten und dem im Labor nachgewiesenen Fettgehalt. Sechs Proben entsprachen schließlich nicht der Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV), u. a. weil nicht darauf hingewiesen wurde, dass die Wursthülle nicht essbar ist.

Kein gesundes Lebensmittel 

Extrawurst zählt aufgrund ihres Fett- und Salzgehalts nicht zu den gesündesten Lebensmitteln. Der von den Konsumentenschützern berechnete Nutri-Score lag für die meisten Produkte im "ungesunden" orange-roten Bereich (D und E). Auch die vermeintlich "leichteren" Erzeugnisse aus Geflügel schnitten nicht besser ab. Nur zwei Produkte erreichten den Nutri-Score C., beide waren als "Wellness"- oder Leichtprodukt deklariert.

Herkunft analysiert 

Der VKI hat auch die Herkunft abgefragt. Bis auf vier Würste kommt das Fleisch aus Österreich. Bei zwei Geflügel-Produkten stammt es aus Deutschland, bei einem wurde allgemein die EU genannt und bei einem weiteren Erzeugnis wurden die Hühner explizit im EU-Land Slowenien gemästet.