Wie effizient der Organismus auf eine Kreuzimpfung aus Vektorimpfstoff und mRNA-Vakzin mit der Bildung von Antikörpern reagiert, konnte bisher kaum mit wissenschaftlichen Daten belegt werden. Ein Zwischenergebnis einer an der Medizin Uni Innsbruck durchgeführten Impfstudie lässt nun den Schluss zu, dass die Kombinationsimpfung auch gegen die Delta-Variante besser schützt, informierte die MedUni in einer Aussendung am Dienstag.

AstraZeneca, Biontech/Pfizer

"Die Daten, dass eine Kombinationsimpfung im Vergleich zu einer reinen Vaxzevria (Anm. AstraZeneca) Impfung, zumindest kurzfristig, eine stärkere Immunantwort auslöst, sind sehr solide", betonte von Laer, die davon ausging, dass die Kombinationsimpfung "sicher zeitnah für die einmal mit Vaxzevria Geimpften" empfohlen wird. Eine solche Empfehlung für das sogenannte heterologe Impfschema hat die Ärztekammer bereits Anfang Juli ausgesprochen. Auf Patientenwunsch ist eine Kreuzimpfung auch möglich, heißt es in der Anwendungsempfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG). Dies ist aber off label. Ob es zu einer gesonderten formalen Zulassung kommen wird, bleibe offen, sagte von Laer. Schwierigkeiten könnten dadurch entstehen, dass AstraZeneca und Pfizer eine solche Zulassung wohl gemeinsam beantragen müssten. 

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Nicht nur bei AstraZeneca, sondern auch bei anderen Vektorimpfstoffen sei eine Zweitimpfung mit einem mRNA Impfstoff der reinen Vektorimpfung wohl überlegen, fügte Co-Studienleiterin Kimpel hinzu. "Aufgrund der Daten ist klar zu empfehlen, dass alle bisher einmal mit Vaxzevria Geimpften eine Zweitimpfung mit Comirnaty erhalten sollten. Wahrscheinlich gilt das auch für die Auffrischungsimpfung bei zweimal Vaxzevria Geimpften", so Kimpel. "Eine dritte Impfung mit dem mRNA Impfstoff für mit Vaxzevria immunisierte Personen ist absolut zu empfehlen", bestätigte von Laer. Warum die Immunantwort bei der Kombinationsimpfung höher ist, sei noch nicht vollkommen klar.