Ihre Oma wurde diese Woche geimpft? Glückwunsch! Diesen Umstand haben Sie Katalin Karikó zu verdanken. Zumindest indirekt. Schon Jahrzehnte bevor das Coronavirus zum ersten Mal auf der Bildfläche erschien, widmete die heute 66-jährige Ungarin ihr Leben einem eben so kleinen, aber nicht weniger wirkungsstarken Ding: der mRNA. Das Biomolekül sorgt dafür, dass genetische Information der DNA in Proteine umgewandelt wird.

Die Faszination für dieses winzige Phänomen ließ Karikó über Jahrzehnte nicht los. Heute liefert ihre Forschung den Grundstein für die Covid-19-Impfungen von Pfizer/BioNTech und Moderna. Doch auf ihrem Weg in die Wissenschaft konnte die Ungarin keineswegs in vorgeformte Fußstapfen treten. Als Tochter eines Metzgers wuchs sie in einem Lehmhaus auf, in dem nur ein Raum beheizt werden konnte.

Ihre Liebe zur Natur ließ die Frau aber unermüdlich bleiben und öffnete ihr die Tür in die Forschung. Aber Karikós Geschichte ist keineswegs eine Erzählung über eine Senkrechtstarterin und Karrierefrau. Immer wieder wurde die Wissenschaftlerin degradiert, angefeindet und belächelt. Ihre Karriere schien immer wieder dem Ende nah. Doch auch als Karikós Glaube an die Bedeutung des Biomoleküls von ihrem beruflichen Umfeld ins Lächerliche gezogen wurde, hielt sie an der Überzeugung fest, dass man mithilfe von mRNA irgendwann Leben retten wird.

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Aber wie kann man ständige Degradierungen, bewältigen ohne aufzugeben? „Wenn man nichts hat, gibt einem das die Freiheit, furchtlos zu sein“, sagte Karikó kürzlich in einem Interview mit der „Zeit“. Ihre Furchtlosigkeit brachte sie schlussendlich ans Ziel: Die Wissenschaftlerin schaffte es nicht nur mRNA herzustellen, sondern auch kleine Teile so zu verändern, dass das Immunsystem nicht mit Abwehr auf das Biomolekül reagiert.

Reich macht Karikó ihre Entdeckung übrigens nicht. Das Patent hält die Universität, die Lizenz liegt bei den Impfstoffherstellern.

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