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Was sagt die Forschung?
Da gibt es keine einfache Antwort, weil Glück im Sprachgebrauch für alles Mögliche verwendet wird. Ich habe Glück, ich habe im Lotto gewonnen! Ich habe Glück, ich habe meinen Schal wieder gefunden! Wir wissen aber relativ genau, wie das Glücksgefühl im Gehirn zustande kommt. Der Neurotransmitter Dopamin ist zum Beispiel stark an diesem Prozess beteiligt. Die persönliche Aufgabe ist nun, zu erkennen, wie man dieses Gefühl auslösen kann.
Verraten Sie uns den Trick?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Man kann beispielsweise positive Erinnerungen (Flashbacks) nutzen. Diese kommen automatisch und werden sehr oft von Gerüchen ausgelöst. Man muss sich konzentrieren und sie erleben. Jeder hat sie, leider achtet man nur zu selten darauf. Aber sie machen glücklich.

Gibt es Menschen, die von Haus aus glücklicher sind als andere?
Es hängt von der Persönlichkeitsstruktur ab. Natürlich sind all jene im Vorteil, die optimistisch, offen für Neues und interessiert sind. Es geht aber auch stark um den Umgang mit den eigenen Fehlern.

Henne oder Ei: Macht uns Glück gesund oder sind wir glücklich, weil wir gesund sind?
Beides. Wir wissen, glückliche Menschen sind im Allgemeinen gesünder und Gesundheit kann glücklich machen – vor allem, wenn sie wieder hergestellt wurde. Wenn man gesund ist, nimmt man das aber als gegeben hin. Aber, wenn Leute eine Krankheit überwunden haben, dann ist das ein großer Glücksspender. Übrigens auch für die Ärzte, auch sie stimmt Genesung glücklich, obwohl sie nicht persönlich betroffen sind.

Dann braucht das Glück also Pech oder Unglück, um überhaupt wahrgenommen zu werden?
Absolut, es braucht das Kontrastprogramm. Und dann stellt sich die Frage, was man als Unglück empfindet. Es kommt auf den individuellen Umgang an: Wo holt man sich selbst mehr? Von der positiven oder negativen Seite? Man kann zum Beispiel im Frühling spazieren gehen und über den Klimawandeln grübeln oder sich am Zwitschern der Vögel und den ersten Frühlingsboten erfreuen. Zwar bleibt der Klimawandel weiterhin ein Problem. Aber man kann es anders verdauen.

Für viele ist der Sechser im Lotto, der Inbegriff des Glücksfalls. Spielen Sie Lotto?
Ja, ich gewinne aber nichts. Aber beim Lottospielen kann man so schön Tagträumen. Was würde man machen, wenn man gewinnen würde? Wem würde man etwas abgeben? Die Forschung sagt ja, dass es wesentlich ist, den Großteil zu verschenken, weil das noch zusätzlich glücklich macht.

Macht denn Geld glücklich?
Nein. Wenn ich mich ständig an einem Ideal, sagen wir an einem Millionär messe, dann werde ich unglücklich werden, weil das unerreichbar ist. Wenn ich hingegen gerade ein bisschen mehr verdiene als mein Umfeld, so verschafft das laut Forschung ein gutes Gefühl.

Noch einmal zusammengefasst, was sind die Geheimnisse des Glücks?
Der Volksmund deckt sich vollkommen mit dem, was wir in der Forschung finden. Das Glück ist ein Vogerl, es fliegt, man muss es fangen, man kann es fangen. Wie sieht man das Glas? Halb leer oder halb voll? Und: Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied. Das stimmt durchaus, man hat sehr viel selbst in der Hand.