Ein von der Unternehmensberatung PwC entwickelter Verhaltens- und Mobilitätssimulator soll dabei helfen, das Risiko von Covid-19-Ansteckungen in Gebäuden zu berechnen. Der Simulator wird in den kommenden sechs Monaten in Zusammenarbeit mit Experten des Samariterbunds und des Austrian Institute of Technology (AIT) getestet und erlaube es, die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in verschiedenen räumlichen Umgebungen zu bewerten und laufend zu verbessern.

Videospielsimulationen als Vorbild

Grundlage für das Simulations-Programm sind Crowd-Simulationen, wie sie etwa bei der Entwicklung von Videospielen zum Einsatz kommen. Dabei werden in einem virtuellen Raum tatsächliche räumliche Gegebenheiten und das Verhalten von Personen realistisch simuliert, wie PwC Österreich in einer Aussendung mitteilte. Nach der Erstellung eines solchen Raums werde das Modell mit animierten Akteuren, den gegebenen Parametern und den zu testenden Maßnahmen befüllt. Anschließend berechne das Programm mehrere mögliche Test-Simulationen und werte die Statistikdaten aus. Daraus ließen sich dann Rückschlüsse auf die effektivsten Maßnahmen ziehen und Handlungsempfehlungen ableiten.

Freiheit bewahren

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"Der Covid-19 Simulator ermöglicht die Umsetzung von Maßnahmen, die den geringstmöglichen Eingriff in die persönliche Freiheit nach sich ziehen, jedoch das Infektionsrisiko effektiv minimieren", wird Gerald Dipplinger, Projektleiter und Partner bei PwC Österreich, zitiert. Laut Sebastian Egger-Lampl vom AIT Center for Technology Experience könnten Simulationsergebnisse "als transparente Information über getroffene Maßnahmen und deren simulierte Wirksamkeit verwendet werden und somit die Akzeptanz gegenüber den vorgenommenen Schritten erhöhen".

Sicherheit für Schulen und Büros

Für das von der Stadt Wien im Rahmen der Initiative "innovate4vienna" mit rund 150.000 Euro geförderte System sehen die Betreiber ein breites Anwendungspotenzial, "von neuen Schulkonzepten über einen sicheren Bürobetrieb bis hin zur Rückkehr zu Veranstaltungsaktivitäten". Derzeit würden Gespräche laufen, das Modell als Validierungsmöglichkeit für eingereichte Veranstaltungskonzepte anerkennen zu lassen. Interesse ortet man auch aus der Wirtschaft. Unternehmen hätten sich bereits angemeldet, die Wirksamkeit der Covid-19-Maßnahmen an ihren Standorten analysieren zu lassen, heißt es.